Bayerisches Fernsehen
Sonntag, 6. Oktober 2002, 11.00 Uhr
Kulturgespräch
München (ots)
Quasimodo, Rainman und Bobby Behinderte in Kunst und Kultur
Menschen, die durch Behinderung - ob geistig oder körperlich - von der Norm abweichen, spielen in der Kulturgeschichte ein besondere Rolle - ob als Kunstfiguren wie z. B. in Shakespeares Richard III. über Victor Hugos Glöckner von Notre Dame bis hin zum autistischen Rain Man im gleichnamigen Film, oder als behinderte Künstler wie Van Gogh, Toulouse-Lautrec und Frida Kahlo. Die Vorstellung, dass Genie und Wahnsinn dicht beieinander liegen, ist so alt wie die Kulturgeschichte selber. Werke wie Dostojevskis "Der Idiot" oder der Kinokassenschlager "A Beautiful Mind" zeugen davon.
Bobby Brederlow leidet am Down Syndrom. Mit dieser schweren Behinderung ist ihm ein normales, erfülltes Leben nicht möglich, sollte man meinen. Bobby und vor allem sein Bruder Gerd sehen das anders. Bobby ist Maler. Bobby ist Schauspieler. Bobby ist ein Star. Seit dem BR-Fernsehvierteiler "Liebe und weitere Katastrophen" hat er in verschiedenen Serien mitgespielt. Letztes Jahr produzierte der BR einen Spielfilm mit Bobby in der Hauptrolle ("Junge, Junge, dieser Bobby", Regie: Vivian Naefe). Jetzt erscheint ein Buch über ihn, geschrieben von seinem Bruder: "Bobby, Herr Bredi und Mister Herr Bendel" (Piper-Verlag). Bobby findet: "Ein Mensch ohne Macke ist Kacke!" Zusammen mit seinem Bruder ist er zu Gast im Kulturgespräch.
Außerdem sind eingeladen: Eike Besuden, Regisseur und Produzent von "Verrückt nach Paris", dem ersten deutschen Spielfilm, in dem geistig Behinderte die Hauptrollen spielen, Gerda König, Leiterin der professionellen Tanz-Company DIN A 13, in der Behinderte und Nicht-Behinderte zusammen tanzen, sowie der Münchner Künstler Bodo Buhl, der vor zehn Jahren an Multipler Sklerose erkrankte und mittlerweile im Rollstuhl sitzt.
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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