Bayerisches Fernsehen
Dienstag, 8. Oktober 2002, 22.35 Uhr
KOMPASS
Auslandsreportage
"Mapuche - Chiles Indianer im Kampf"
Eine Reportage von Ebbo Demant
München (ots)
Sie haben keine Angst und sie fürchten weder Schläge noch Gefängnis. Die Frauen der Mapuche, der Indianer im Süden Chiles, kämpfen gegen einen internationalen Großkonzern und gegen ihren Staat und dessen Polizei, die diesen Energie-Multi gewähren lassen und schützen. Es geht um ein riesiges Staudamm-Projekt am Oberlauf des Bio-Bio. Investitionsvolumen 540 Millionen Dollar. 83 Familien vom Volk der Pehuenche-Mapuche werden ihr Land verlieren. Wie immer in der Geschichte der Indianer: Sie haben keine Chance. In Chile und Argentinien leben heute noch etwa 1,6 Millionen Mapuche. Der Landverlust trieb die meisten von ihnen in die Städte. Dort leben sie verarmt und entwurzelt in den Randbezirken. In den letzten Jahren begannen sich die Mapuche verstärkt wieder zusammenzuschließen, um ihre kulturelle Identität wiederzubeleben, aber auch ihren Landbesitz zurückzufordern. Viele Dorfgemeinschaften begannen, den früheren Besitz, vor allem Wälder, deren Nutzung mittlerweile von internationalen Konzernen betrieben wurde, zu besetzen. Es kam zu blutigen Auseinandersetzungen. Diese halten bis heute an.
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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