Bayerisches Fernsehen
Sonntag, 30. November 2003, 22.00 Uhr
REPORTAGE AM SONNTAG
Positiv leben
Eine bayerische Schwester
kämpft gegen AIDS
München (ots)
Reportage von Thomas Rex
Luise Radelmeier aus dem niederbayerischen Oberroning kannte schon als Mädchen ihr Lebensziel: arme Heidenkinder in Afrika taufen. Getauft hat sie nicht, aber sie wurde seit 1956 zur Mutter der Waisenkinder in Kenia. "Find Sister Luise", sagen sie, und Hunderte kommen. Sie wachsen immer öfter ohne Eltern auf, denn das tödliche HI-Virus verbreitet sich im Blutkreislauf des ganzen Kontinents. Bisher starben dort mehr Menschen an AIDS, als in einem Jahrhundert Sklaverei: 17 Millionen.
Mehr als 25 Millionen Menschen südlich der Sahara haben sich infiziert - mindestens vier Millionen Menschen kommen jährlich dazu. Die Lebenserwartung sinkt rapide. So wie bei uns in Europa während des Mittelalters. Damals war es die Pest. Kenia trifft es besonders hart.
Thomas Rex besuchte die Dominikanerin in Juja, einer kleinen Stadt im Norden Kenias. Weit über 500 Waisenkinder wären dort ohne sie verloren: obdachlos, auf Essen aus Müllhalden angewiesen. Und die Schwester nahm das Fernsehteam mit in die Slums von Nairobi: hier ist Überleben kaum mehr möglich: 70 Prozent der Menschen sind infiziert. Die gute Nachricht zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember: mittlerweile helfen Medikamente, am HI-Virus muß bei uns niemand mehr sterben - doch die Afrikaner können sie sich nicht leisten.
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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