Bayerisches Fernsehen
Sonntag, 11. Januar 2004, 22.00 Uhr
Reportage am Sonntag
Jagd auf die Dämonen
Mit den Perchten unterwegs
München (ots)
Zum Fürchten sehen sie aus. Ihre Zinken, Runzeln und Furunkel sollen böse Geister und Dämonen vertreiben, die in den langen Winternächten ihr Unwesen treiben: die Perchten.
Wenn sich in den Häusern die Familien auf Weihnachten freuen, poltern in vielen oberbayerischen Gemeinden während der Adventswochen die Perchten durch die Straßen - zottelige, unheimliche Gesellen mit gespenstischen Masken. Besonders wild treiben sie es in den Raunächten zwischen Heiligabend und Deikönig, den unheimlichsten Nächten des Jahres. Der Teufel geht dann um, lehrt alter Aberglaube, und Geister sind unterwegs. In den Raunächten redet das Vieh, die Leute werden von hellsichtigen Träumen geplagt, viele können die Zukunft sehen. Eine Zeit der Wiederkehr der Seelen, in ihrem Gefolge Hexen, Druiden, Tod und Teufel, so der überlieferte Glaube.
Der Perchtenlauf ist ein uralter alpenländischer Brauch. Lange Zeit untersagte die kirchliche Obrigkeit das "heidnische Treiben". Erst Mitte des letzten Jahrhunderts wurde die Tradition in Oberbayern wieder neu belebt.
In der Reportage werden Perchtengruppen bei ihrem Treiben begleitet, während der aufwändigen Fertigung der Masken und Kostüme genauso wie bei ihren furchterregenden Auftritten, die bei manchen auch problematischen, weil gewalttätigen Charakter haben. Die Menschen hinter den Masken, darunter viele junge Leute, werden beobachtet, ihre Motivation erkundet.
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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