Bayerisches Fernsehen
Donnerstag, 3. Juni 2004, 22.35 Uhr
KOMPASS
Auslandsreportage
Die Proteinpiraten
Wie Fischfabriken das Meer leer fischen am Beispiel Indien
München (ots)
Traditionell fischen die Dorfgemeinschaften an den Küsten Tamil Nadus und Keralas während der Monsunzeit von Juni bis Oktober nicht. Dadurch wurde die Regeneration der Fischbestände ausreichend ermöglicht. Doch die internationalen Fangflotten fischen das ganze Jahr. Die Folge: die Fischbestände gehen seit einigen Jahren stetig zurück. Der Fisch reicht kaum noch für den Eigenbedarf; die qualitativ hochwertige Ware wird von internationalen Händlern aufgekauft. Der Beifang und die minderwertigen Fische werden zu Garnelenfutter verarbeitet. Mit kleinen Booten, zum Teil mit Holzflößen, fahren die Fischer immer weiter hinaus auf das Meer und werfen ihre Netze aus. Dort treffen sie auf die riesigen industriellen Trawler, die mit modernster Technologie via Satellit und Radar den Fischschwärmen nachspüren - bis in die Tiefsee. In der indischen Bevölkerung regt sich schon seit Jahren Widerstand gegen die Ausbreitung der Garnelenfarmen und die industriellen Trawler. Am Beispiel der Fischer in Kerala wird die Krise der indischen Fangtradition nicht nur als nationales, sondern auch als globales Anliegen aufgezeigt.
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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