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Freitag, 1. Oktober 2004, 10.03 Uhr
Notizbuch
Von
Menschen und Monstern - Wenn Radikale salonfähig werden
München (ots)
Die Zeiten der Schwarzweißmalerei scheinen vorbei zu sein: Der nach landläufiger Meinung größte Verbrecher aller Zeiten lächelt, sagt freundlich danke, und das Publikum empfindet fast schon Mitleid bei seinem Tod. Der Film "Der Untergang" stellt Adolf Hitler nicht nur als Monster, sondern auch als Mensch dar und bricht damit ein Tabu. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen auch in anderen Situationen: Die beiden im Irak entführten Italienerinnen hatten nach ihrer Freilassung über ihre Geiselnehmer nur Positives zu berichten. In Nordirland machen ehemalige Terroristen nun im Nadelstreifenanzug Politik. Und in Deutschland sind die Menschen entsetzt, weil NPD und DVU in Sachsen und Brandenburg ohne Probleme in die Parlamente eingezogen sind. Die Vertreter der etablierten Parteien wenden sich empört ab, die Medien fallen den gewählten Volksvertretern ins Wort. Ist das die richtige Strategie im Umgang mit Rechtsextremen? Entzieht man ihnen dadurch den Boden, oder bewirkt man das Gegenteil, indem man ganz die Kontrolle verliert? Und wenn man sie anstatt auszugrenzen einbindet, sind sie dann salonfähig geworden? Über diese Fragen diskutiert Sybille Giel im Notizbuch-Freitagsforum mit ihren Gästen.
- Hans Tschech (Journalist) - Anna Eder (Oberbürgermeisterin Deggendorf) - Wolfram Hülsemann (Mobiles Beratungsteam gegen Rechts)
Außerdem in der Sendung u.a.: - Buhmann, Held, Märtyrer: Der Rechtspopulist Pim Fortuyn - Der Mensch im Monster: Tabubrüche im Film - Sympathie mit dem Täter: Das Stockholm-Syndrom - Wenn aus Terroristen Politiker werden: Der "Großversuch" Nordirland - Das Wort erteilen müssen: Der Umgang der Medien mit den Rechtsextremen - Reingefallen! Von Hochstaplern und Betrügern
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ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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