Bayerisches Fernsehen
Freitag, 17. Dezember 2004, 23.30 Uhr
Unter 4 Augen
Sabine Sauer im Gespräch mit Ingo Appelt
München (ots)
Seine Frisur ist mindestens so umstritten wie seine Auftritte - er selbst fühlt sich als Mischung aus Mephisto und Mickymaus und bestätigt: "Meine Auftritte sind nichts für schwache Nerven. Wer mich nicht aushält, ist nicht hart genug fürs Leben". Warum er seine Frisur liebt und wie sie überhaupt zustande kam, warum es sich nicht lohnt, ein netter Mensch zu sein und wie er seine Krise überwunden hat, erzählt Comedian Ingo Appelt freimütig Sabine Sauer in der Talkshow Unter 4 Augen am Freitag, 17. Dezember, 23.30 Uhr, im Bayerischen Fernsehen.
1967 in Essen geboren, wuchs Ingo Appelt nach der Scheidung der Eltern in Würzburg auf. Schon während seiner Ausbildung zum Maschinenschlosser bei Siemens fiel er nach drei Tagen auf und sein Ausbilder meinte: "Appelt, wenn du fünf Minuten die Klappe halten musst, stirbst du den Heldentod". Selbstredend hielt er sie nicht, wurde Jugendvertreter der IG Metall und hatte im Betrieb seine ersten Auftritte als Comedian. Ende der 80er Jahre trat er zunehmend bei Gewerkschaftsveranstaltungen auf, und in den 90er Jahren startete Ingo Appelt dann richtig durch. 1993 noch als Geheimtipp beim Kölner Comedy Festival gehandelt, tourte er ab 1994 schon durch ganz Deutschland. 1997 die erste CD - "Der Abräumer" - ein Jahr später gab's dafür die "Echo"-Nominierung, Auftritte im Fernsehen folgten: "Quatsch Comedy Club" und diverse Talkshows. Ingo Appelt war mit seinen frechen, bisweilen derben Sprüchen salonfähig geworden. Dabei sei er immer nett und süß gewesen, habe früher die Mädchen mit selbstkreierten Pralinen bezaubert - doch trotz aller Nettigkeit habe er feststellen müssen, dass "die Mädels dann mit den Kotzbrocken auf und davon sind", und fügt hinzu, das habe ihn geprägt und das Bedürfnis gestärkt, wenigstens auf der Bühne "die Sau rauszulassen".
Das Millenniumsjahr sollte dann sein persönlicher Triumph werden - doch es wurde das Jahr seines tiefsten Falles: Seine erste eigene TV- Show setzte ProSieben kurzerhand ab. "Das hat mich schon fertig gemacht", bekennt Ingo Appelt, der bis dato nur auf der Erfolgswelle geschwommen war: "Ich hatte gedacht, es kann gar nichts schief gehen." Hinzu kam ein privates Waterloo: die Trennung von seiner Frau. Doch Ingo Appelt ist nach eigenen Worten nicht nur jemand, der die Fettnäpfe sucht, er ist auch ein Stehaufmännchen. Privat wieder glücklich liiert, startet er auch beruflich zu neuen Ufern. Lebensklüger geworden - "Ich habe aus meinen Fehlern gelernt" - bastelt er weiter an neuen Auftritten. Verbiegen lässt sich Ingo Appelt jedoch ebenso wenig wie seine Frisur, die wegen seiner Haarwirbel auf die spezielle Art in die Stirn fällt. Und das Lachen hat er erst recht nicht verlernt, da hält er es mit Charlie Chaplin: "Jeder Tag, an dem du nicht lachst, ist ein verlorener Tag".
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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