Bayerisches Fernsehen
Freitag, 14. Januar 2005, 23.30 Uhr
Unter 4 Augen
Sabrina Staubitz im Gespräch mit Dietmar Schönherr
München (ots)
"Jetzt bin ich der König der Altenheime" Vom Revoluzzer zum aufmüpfigen Alten
Keine Frage, er schrieb Fernseh-Geschichte: Als Commander McLane in der unvergessenen Science-Fiction-Reihe "Raumpatrouille Orion" hat er bis heute Kultstatus. Als Moderator der Unterhaltungsshow "Wünsch dir was" empörte er gerne und oft die Nation. Als Gastgeber, der selber nie ein Blatt vor den Mund nahm, etablierte er mit "Je später der Abend..." die Talkshow im deutschen Fernsehen. 78 Jahre ist Dietmar Schönherr alt, doch kein bisschen leise. m Gegenteil: In seinem neuesten Film "Rufer, der Wolf" (Buch & Regie: Peter Patzak), der am 6. Januar 2005 im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, kämpfte er als aufmüpfiger Eigenbrötler gegen die Familie und ein Leben im Altenheim. Über seine Rollen und sein Engagement in Nicaragua spricht er mit Sabrina Staubitz in "Unter 4 Augen" am Freitag, 14. Januar, 23.30 Uhr, im Bayerischen Fernsehen.
1926 in Österreich geboren, blickt Dietmar Schönherr inzwischen auf 60 Jahre Theater-, Film- und Fernsehtätigkeit zurück. Dazu gehörten Filme wie die "Schachnovelle" von 1960 oder die Komödie "Kohlhiesels Töchter" von 1962. Anfang der 60er Jahre wandte sich Schönherr auch dem Fernsehen zu, 1965 entstand der Straßenfeger "Raumpatrouille Orion". Gemeinsam mit Ehefrau Vivi Bach, mit der er inzwischen seit 40 Jahren zusammen ist, moderierte er von 1969 bis 1971 die Spiel- Show "Wünsch dir was", ebenfalls ein Quotenrenner, den er stets mit eigenen provokanten Einfällen würzte. Als die Show einmal zu langweilig wurde, hatte er mit dem Regisseur verabredet, kurzerhand zu den Delfinen, die im Studiobecken schwammen, ins Wasser zu springen. Prompt waren Redaktion und Zuschauer schockiert, dass der Moderator "den schönen Anzug ruiniert" habe, und die Sendung war wieder einmal im Gespräch. Neben seinen TV-Auftritten stand Dietmar Schönherr immer wieder in zahlreichen Theaterproduktionen auf der Bühne, darunter "König Lear". Er spielte am Theater in der Josephstadt in Wien, aber auch am Renaissance-Theater Berlin und am Schauspielhaus Zürich.
Rückblicke schätzt Dietmar Schönherr nicht besonders: "Ich lebe im Jetzt. Ich schaue mir auch keine alten Kassetten an und denke daran, wie ich früher aussah." Mittlerweile spielt er Rollen, die seinem Alter entsprechen. Sein Robert Rufer in Peter Patzaks "Rufer, der Wolf" gehöre zu dem Besten, was er je gespielt habe. "Das ist dir ja auf den Leib geschrieben", habe Ehefrau Vivi Bach das Projekt nur knapp kommentiert. Mittlerweile fühlt er sich "als der König der Altersheime", Tabuthemen wie "Alter" und "Tod" kennt Schönherr nicht.
1985 entdeckte Dietmar Schönherr seine Liebe zu Nicaragua und wurde dort in mehreren Entwicklungsprojekten aktiv: So ist er u.a. Initiator des internationalen Kulturzentrums "Casa de los Tres Mundos" in Granada. Vor allem Kinder werden in einem umfassenden Musikprojekt erfolgreich gefördert: Drei Absolventen studieren derzeit an Musikhochschulen in Deutschland. Ein Weltverbesserer wollte er schon immer sein, doch jeder könne etwas dafür tun, selbst Kleinigkeiten bewirkten etwas. Mit Frau und Hund lebt Dietmar Schönherr auf Ibiza - aber zur Ruhe gesetzt hat er sich noch lange nicht.
Zur Info: Ab Anfang Februar steht Dietmar Schönherr als Hofers Knecht Martl in "Judas von Tirol" (Regie: Werner Asam) in Südtirol wieder vor der Kamera.
Freitag, 21. Januar 2005 zu Gast in "Unter 4 Augen": Der Kabarettisten Bernd Regenauer im Gespräch mit Wolfgang Binder, 23.30 Uhr, im Bayerischen Fernsehen
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