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Große Karl-Valentin-Nacht im Bayerischen Fernsehen

München (ots)

Am 4. Juni wäre Karl Valentins 125. Geburtstag.
Das Bayerische Fernsehen feiert das Jubiläum des Komikers mit einer 
großen Karl-Valentin-Nacht am Samstag, 2. Juni  2007 ab 21.45 Uhr. 
Durch den Karl Valentin-Filmreigen führt Christoph Süß.
21.45 Uhr	  Donner, Blitz und Sonnenschein
	  Spielfilm, D 1936
	  Regie: Erich Engels
	  Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Ilse Petry,
           Albert Florath u.a.
Der arme Schneidermeister Huckebein ist heillos mit seinem Nachbarn, 
dem reichen hinterfotzigen Jakob Greizinger, verkracht, der ihm mit 
Wonne die Verpfändung seines Hauses ankündigt. Doch dann sorgen ein 
Hundertmarkschein in einer Weste und ein Gerücht, auf dem Grund und 
Boden vom Hunzinger sei eine Heilwasserquelle, für das totale Chaos, 
bei dem jeder jeden übers Ohr hauen will.
Mit "Donner, Blitz und Sonnenschein", entstanden nach dem Bühnenstück
"Der Hunderter im Westentascherl", inszenierte Erich Engels einen 
Höhepunkt des Genres Bauernschwank - dank der genial verqueren Komik 
des Eigenbrötlers Karl Valentin, der hier wie meist aus Prinzip gegen
alles ist.
23.10 Uhr	  Valentinaden - 1
	  Moderation: Christoph Süß
In der Apotheke
D 1941
Regie: Hans Albin
Mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt
In dem letzten der über 30 kurzen Komödien oder Sketche mit und vom 
genialen Querdenker, die zwischen 1913 und 1941 entstanden sind, 
verlangt der Kunde Valentin von der Apothekerin Liesl Karlstadt eine 
Arznei für ein sechs Monate altes Kind. Dass er weder ein Rezept hat,
noch den Namen des Medikaments kennt, macht die Sache nicht gerade 
leicht.
Der Zithervirtuose
D 1934
Regie: Franz Seitz sen.
Mit Karl Valentin
"Zithervirtuose" Karl Valentin beginnt nach langen umständlichen 
Vorbereitungen mit dem Lied "Liebesperlen". Dabei beachtet er strikt 
das Wiederholungszeichen kurz vor dem Schlussakkord und setzt immer 
wieder von vorne an. Der Bühnenvorhang schließt sich und hebt sich, 
schließt sich und hebt sich ...
Im Photoatelier
D 1932
Regie: Karl Ritter
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt
In Abwesenheit ihres Meisters kämpfen "Im Photoatelier" die beiden 
Gesellen Karl Valentin und Liesl Karlstadt einen verzweifelten Kampf 
mit ihren unerwünschten Kunden und mit einem tückischen Objektiv.
Lange Zeit galt das kleine Meisterwerk als verschollen, bis 1963 ein 
Nitrofilm auftauchte.
Theaterbesuch
D 1934
Regie: Joe Stöckel
Mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt
Liesl Karlstadt und ihr Ehemann haben Theaterkarten für Goethes 
"Faust" von ihrer Hauswirtin bekommen. Liesl scheucht ihren trägen 
Gatten, doch die Schwierigkeiten reißen nicht ab, die Zeit läuft 
ihnen davon. Als schließlich alles geregelt scheint, sind die Karten 
nicht aufzufinden. Eindringlich haben die beiden vorgeführt, was man 
alles anstellen kann, um  n i c h t  ins Theater gehen zu müssen. 
Alles umsonst, die Karten tauchen auf - und sie sind für Morgen! Der 
"Faust" ist also trotz aller Anstrengungen nicht an ihnen 
vorübergegangen.
Im Schallplattenladen
D 1934
Regie: Hans H. Zerlett
Karl Valentin betritt einen Schallplattenladen - und damit beginnt 
für die Verkäuferin Liesl Karlstadt ein Martyrium. Er lässt sich 
alles vorführen, mäkelt an allem herum, möchte viereckige Platten 
ohne Loch. Die Situation eskaliert, Liesl Karlstadt resigniert und 
ihr Kunde tobt sich aus. Etliche Grammophonplatten und Teile des 
Interieurs gehen zu Bruch.
Hier lassen sich bestens die Mechanismen Valentinesker Komik ablesen:
Am Anfang steht die Provokation, das grausame Spiel mit dem Nerven 
des Gegenübers, es folgen das Verwirrungsmanöver, die Wortklaubereien
und das Umkehrprinzip, bevor genüsslich zur Destruktion geschritten 
wird und er, ein Schlachtfeld hinterlassend, den Schauplatz des 
Geschehens ungerührt verlässt.
So ein Theater
D 1934
Regie: Carl Lamac
Mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt
"'So ein Theater' ist als "Musikverhinderungsfilm eine Variation der 
'Orchesterprobe'", Valentin geigt permanent falsch und treibt den 
Kapellmeister Karlstadt in den Wahnsinn - "der Musiker und der 
Dirigent als natürliche Gegner, die sich mit absurden Dialogen 
bekämpfen" (alle Zitate aus: Roland Keller: Karl Valentin und seine 
Filme, Heyne Filmbibliothek 239, München 1996). Und der Kampf geht 
weit über den Musiksaal hinaus, das Gefecht läuft weiter in einem 
Postamt - bis zur scheinbaren Versöhnung. Nach der Pause kommt es 
noch schlimmer: der Auftritt einer Sängerin, Valentins falsche 
Begleitung, ein klemmender Vorhang und ein Tapezierer am falschen Ort
sorgen für das vollkommene Desaster.
Ca. 0.45 Uhr  Zum 125. Geburtstag: Die große Karl-Valentin-Nacht
	     Moderation: Christoph Süß
Kirschen in Nachbars Garten
Spielfilm, D 1935
Regie Erich Engels
Mit Karl Valentin, Adel Sandrock, Liesl Karlstadt, Max Gülstorff, 
Theo Schall, Reinhold Bernt
Hofrat Warrenheim zieht mit seiner Tochter Hansi und seinem Gärtner 
Valentin in die Villa neben dem Grundstück der schrulligen Adele 
Hecht und ihrer Magd Liesl. Zunächst verstehen sich die Nachbarn 
prächtig - bis Valentin das sehnlichst erwartete Ei von Adeles 
siamesischer Ente "konfisziert". Dieser Diebstahl löst einen 
skurrilen Nachbarschaftskrieg aus.
Bei dieser Verfilmung steht Karl Valentin nicht nur Liesl Karlstadt 
zur Seite, sondern auch Adele Sandrock als exzentrische "Alte".
Ca. 02.10 Uhr   Valentinaden - 2
	       Moderation: Christoph Süß
Der Feuerwehrtrompeter
Stummfilm, D 1929/30
Fragment von ca. 2 Minuten
"So ist der Misanthrop Valentin als Feuerwehrtrompeter in seinem 
Element: 'Bitte schön, Herr Feuerwehrmann, holen Sie mir mein kleines
Kind herunter vom fünften Stock. Das liegt in der Wiegn drinnen und 
muss sonst verbrennen'. 'Liebe Frau', hab ich gesagt, 'das geht mich 
gar nichts an, das müssen Sie dem Feuerwehrmann sagen, ich bin der 
Trompeter, aber dass Sie sehen, dass ich auch tue, was in meinen 
Kräften ist, blasen tu ich Ihrem Kind schon, dass es runter kommen 
soll" (zit. nach Roland Keller, ebd.).
Das verhängnisvolles Geigensolo
D 1936
Regie: Rolf Raffé
Die Macht der Dinge, die Tücke des Objekts, beherrscht auch beim 
"verhängnisvollen Geigensolo" das Geschehen. Karl Valentin wird als 
großer Virtuose angekündigt, doch zunächst fehlt ihm das Instrument, 
und als er es endlich in Händen hält, kämpft er einen vergeblichen 
Kampf gegen den Notenständer. Der Höhepunkt des Konzerts: Der 
Gerichtsvollzieher Karlstadt kommt, um die Violine wegen ausstehender
Alimentezahlungen zu konfiszieren. Ihr "Gespräch" schaukelt sich 
hoch, die Geige geht zu Bruch, ohne dass das Publikum auch nur einen 
einzigen Ton gehört hat - und dabei "wärs grad so schön ganga".
Musik zu zweien
D 1936
Regie: Erich Engels
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Reinhold Bernt, Josef Rankl
Karl Valentin und Liesl Karlstadt bewerben sich als Musikclowns um 
ein Engagement. Doch das Misslingen ist vorprogrammiert: Sie treffen 
den Ton nicht, die Notenständer, die man ihnen gewährt, verschwören 
sich gegen sie, halten nicht still. Und als es ihnen gelingt, ihr 
Duett "anlässlich des Einzugs des Kaisers Ferdinand XXIII, im Jahre 
1325, nachträglich zu Gehör" zu bringen, wird es abgelehnt. Dennoch, 
sie wissen, was sich gehört. Zusammen mit den Notenständern verbeugen
sie sich und gehen ab. Einmal mehr ist ihnen klargemacht worden, 
warum man ihre Kunst brotlos nennt.
Beim Rechtsanwalt
D 1936
Regie Erich Engels
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Reinhold Bernt
Bauer Huber (Karl Valentin) sucht wegen einer leidigen 
Rechtsangelegenheit in Begleitung seines 14-jährigen Sohnes Hansl 
(Liesl Karlstadt) einen Anwalt auf. Das Sprechzimmer ist zunächst 
leer. Staunend betrachten sie einen überlebensgroßen Rubensakt. Der 
Anwalt betritt das Zimmer, doch zur Rechtsberatung kommt es nicht. 
Zunächst weil Huber sich zeitraubend über seinen Schnupfen auslässt, 
dann weil das als Kommunikationshilfe gedachte Telefon sich als 
Kommunikationsverhinderer betätigt.
Die karierte Weste
D 1936
Regie Erich Engels
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Reinhold Bernt
Als Pfandverleiher und Trödler fristet das Ehepaar Pechkopf ein 
armseliges Dasein. Vor allem der Ehemann ist völlig unfähig beim 
Verkauf. Immer wider versucht sie ihm die Tricks beizubringen, die es
braucht, um dem Kunden das Gegenteil des Gewünschten anzudrehen. Sie 
ahnt nicht, dass er 100 Mark hat abzweigen können, die er vor ihr in 
einer alten als völlig unverkäuflich geltenden Weste versteckt. 
Ausgerechnet diesen Ladenhüter bringt sie an den Mann, während der 
Gatte, eingesperrt in der Küche, das Unglück nicht aufhalten kann. 
Als sie ob dieses Unglücks in Ohnmacht fällt, reagiert Herr Pechkopf 
zum ersten Mal geschäftstüchtig.
Beim Nervenarzt oder kalte Füße
D 1936
Regie: Erich Engels
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Reinhold Bernt
Mit einer Rahmenhandlung - Valentin sucht den Nervenarzt auf - 
verbindet Erich Engels zwei Kurzfilme: Zunächst bringt Valentin als 
schwieriger Kunde über Tage hinweg einen Bäckermeister mit seiner 
ständig veränderten Bestellung einer Brezl nach Maß zum Verzweifeln, 
dann gönnt er sich, völlig mittellos, einen Restaurantbesuch vom 
Feinsten, um mit einem einkalkulierten Tritt in den Hintern durch den
Kellner diese Rechnung begleichen zu können.
Es knallt
D 1934
Regie: Helmut O. Kaps
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Adele Sandrock, Fee von Reichlin
Frau von Gobelinski ist Chefin eines Heiratsinstituts. Für eine 
wichtige Kundin - eine adelssüchtige Amerikanerin - hat sie nach 
langen Mühen einen Bräutigam gefunden. Unmittelbar vor dem alles 
entscheidenden Rendezvous fällt dieser jedoch aus. Kurz entschlossen 
engagiert sie den tollpatschigen Kunstschützen Xaver Fürst als 
Ersatz. Dass sie damit eine Katastrophe heraufbeschwört, kann sie 
nicht ahnen, zumal ihr Herr Fürst die Existenz einer eifersüchtigen 
Partnerin verschwiegen hat.
Karl Valentin und Liesl Karlstadt auf der Oktoberfestwiese
Stummfilm, D 1923
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt
Karl Valentin verabredet sich mit der hübschen Mizzi für einen 
Wiesn-Bummel, gleichzeitig will auch seine dicke Gattin mit ihm aufs 
Oktoberfest. Mit ihr im Schlepptau versucht sich das muntere Pärchen 
beim Messerwerfer und beim Spiegelkabinett zu vergnügen, bringt den 
Flohzirkus zum Einsturz und löscht seinen Durst mit Apfelwein. Erst 
beim "Hau den Lukas" kann Valentin kurzfristig die Gattin abschütteln
- indem er sie mit dem Hammer niederschlägt! Doch alles umsonst, sie 
bleibt an ihnen kleben. Also entfleucht Valentin mit einem Bund 
Luftballons gen Himmel.
Mysterien eines Frisiersalons
Stummfilm, D 1922 (1923)
Regie: Erich Engel und Bertolt Brecht
Mit Karl Valentin, Blandine Ebinger, Erwin Faber, Kurt Horowitz, 
Liesl Karlstadt
Karl Valentin meets Dada und die Marx Brothers - Absurdität ist das 
Gesetz in diesem seltsamen Frisiersalon, in dem ein Furunkel mit 
Hammer und Stemmeisen behandelt wird und einem Professor auf 
chinesische Art eine Glatze rasiert wird. Ein Mann verliert außerdem 
durch ein Versehen seinen Kopf. Der Kopflose ficht daraufhin ein 
Säbelduell aus und die Friseuse greift mit einem Angelhaken 
entscheidend in den Kampf ein.
Der neue Schreibtisch
Stummfilm, D 1913 oder 1914
Produktion Peter Ostermayr
Mit Karl Valentin
Der Büroschreiber Valentin bekommt ein Stehpult. Da ihm "Der neue 
Schreibtisch" zu hoch erscheint, sägt er an den Beinen so lange 
herum, bis kein Stuhl mehr unter die Platte passt. Doch Valentin weiß
Rat, er sägt ein Loch in den Boden ...
Karl Valentins Hochzeit
Stummfilm, D 1913
Mit Karl Valentin, Georg Rückert (Braut), Liesl Karlstadt 
(Hochzeitsgast)
Der Freier Valentin gerät auf Grund einer Heiratsannonce in die Fänge
einer stämmigen und resoluten Braut, die nicht lange fackelt und aus 
dem Junggesellen Valentin schon während der turbulenten 
slapstickreichen Hochzeitsfeier einen von ihrem Gewicht 
plattgedrückten Ehekrüppel macht.
Das gesamte Programm zu Karl Valentins Geburtstag im Hörfunk und 
Fernsehen des Bayerischen Rundfunks ist zu finden unter
www.br-online/pressestelle (Sparte "Pressemitteilungen").

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Telefon: 089 / 5900 2176

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