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Auf der Spur eines ungeklärten Verbrechens Die Suche nach Bubacks Mörder
Am 2.9.09 im ERSTEN

Mainz (ots)

Anlässlich der jüngsten Entwicklungen im Fall des
ermordeten Generalbundesanwaltes Siegfried Buback hat das ERSTE sein 
Programm geändert und sendet am 2. September um 23.30 Uhr den Film 
"Bubacks Mörder - auf der Spur eines ungeklärten Verbrechens". In 
diesem vom SWR produzierten Film geht der Autor Egmont R. Koch den 
vielen offenen Fragen dieses Falles nach. Im Zentrum der 45-minütigen
Dokumentation steht die Frage nach den Tätern, die auch heute - mehr 
als 30 Jahre nach der Tat - unbeantwortet ist.
Als am 7. April 1977 in Karlsruhe der damalige Generalbundesanwalt
Siegfried Buback und seine beiden Begleiter von einem Motorrad aus 
erschossen wurden, war dies der erste politische Mord in der 
Bundesrepublik Deutschland - und der Auftakt zur einer Reihe 
beispielloser Gewalttaten durch die RAF. Drei Terroristen erhielten 
später für die Tat lebenslange Haftstrafen, doch sie waren 
wahrscheinlich beim Attentat allenfalls Randfiguren. Unklar ist bis 
heute, wer Fahrer des Motorrads war und wer geschossen hat.
Vor zwei Jahren begann Bubacks Sohn Michael, Chemie-Professor in 
Göttingen, mit eigenen Nachforschungen. Er wollte endlich wissen, wer
seinen Vater damals erschossen hat und warum der Dreifachmord nie 
aufgeklärt wurde. Seither arbeitet er mit der Akribie des 
Wissenschaftlers und großer Unnachgiebigkeit die damaligen 
Ermittlungsergebnisse auf, spricht mit den Zeugen von damals und 
streitet mit den seinerzeit zuständigen Bundesanwälten über 
Versäumnisse und Fehler.
Egmont R. Koch hat Michael Buback nicht nur bei dessen 
Ermittlungen in eigener Sache beobachtet, sondern seinerseits in den 
inzwischen freigegebenen Akten von damals nach neuen Hinweisen 
gesucht. Es gelingt ihm erstmals, den damals verantwortlichen 
RAF-Experten des Bundesamtes für Verfassungsschutz vor die Kamera zu 
bringen, der alle Einzelheiten des Falles kennt. Saß eine Frau auf 
dem Soziussitz des Tat-Motorrads, von der die tödlichen Schüsse auf 
den Dienstwagen des Generalbundesanwalts abgegeben wurden? Wurde 
diese Spur nicht ernsthaft verfolgt? Weshalb verschwand das Notizbuch
einer verdächtigen Terroristin in den Tiefen der Asservatenkammer des
BKA und wurde erst jetzt, auf Bubacks Nachfrage, wieder gefunden?
Nach der Verhaftung der ehemaligen RAF-Terroristin Verena Becker 
in der vergangenen Woche bekommt dieser Fall jetzt eine unerwartete 
Wendung. Neue Spuren belegen, dass Verena Becker zum unmittelbaren 
Umfeld gehörte und an der Tat beteiligt war. Aber hat sie auch die 
tödlichen Schüsse abgegeben? Michael Buback hat sein Urteil gefällt: 
Er hält die RAF-Terroristin für die Mörderin auf dem Motorrad. Sie 
sei "gedeckt" worden, weil sie als Informantin für den 
Verfassungsschutz gearbeitet habe und diese Zusammenarbeit nach dem 
dreifachen Mord nicht bekannt werden durfte. Der Sohn glaubt an nicht
weniger als eine Verschwörung, der sein Vater zum Opfer fiel. Ein 
schlimmer Vorwurf an die Behörden, dem Egmont R. Koch in seiner 
Dokumentation nachgeht.

Pressekontakt:

Wolf-Günther Gerlach, Tel.: 06131/929-3293,
E-Mail: wolf-guenther.gerlach@swr.de

Original-Content von: SWR - Das Erste, übermittelt durch news aktuell

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