Ab 22. Juni: sechs SWR-Dokumentarfilme im Ersten Von russischen Paten, ungeklärten Kriminalfällen und Frauenschicksalen
Baden-Baden (ots)
Der Südwestrundfunk (SWR) zeigt von Juni bis August 2010 insgesamt sechs Dokumentarfilme im Ersten, jeweils dienstags um 22.45 Uhr. Der SWR stellt damit den größten Anteil der diesjährigen Dokumentarfilm-Sommerstaffel im Ersten. Redaktionsleiterin Martina Zöllner: "Exklusiver Zugang, gesellschaftliche und politische Relevanz und natürlich eine besonders spannende Geschichte - das sind unsere Kriterien für den SWR-Dokumentarfilm im Ersten."
Leonid Bilunov hat insgesamt 18 Jahre im Gefängnis verbracht, Vitalij Djomotschka zwölf Jahre, Alimzhan Tochtachunov fünf Jahre. Die drei sehr unterschiedlichen Männer haben noch etwas gemeinsam: ihre führenden Positionen innerhalb der russischen Mafia. Sie sind durch illegale und halblegale Geschäfte reich geworden und reden erstaunlich offen über ihre Verbindungen zum organisierten Verbrechen in Russland. Ein Film von Alexander Gentelev. "Die Ehre der Paten - Russlands Mafia" am 22. Juni um 22.45 Uhr im Ersten
Seit über einem Jahrzehnt wird Harry Wörz aus Gräfenhausen beschuldigt, er habe seine von ihm getrennt lebende Ehefrau in der Nacht vom 28. zum 29. April 1997 töten wollen. Das Opfer, die Polizistin Andrea Z., hat den Überfall mit irreparablen Hirnschäden überlebt und kann den Täter nicht benennen. Der Film von Gunther Scholz rekonstruiert das bislang ungeklärte Tatgeschehen, berichtet von polizeilichen Ermittlungsfehlern und rollt die lange - und bis heute juristisch nicht vollständig aufgearbeitete - Fallgeschichte auf. Vor allem aber beobachtet er den Kampf des Harry Wörz um seine von ihm behauptete Unschuld. "Leben unter Verdacht - Der Fall Harry Wörz" am 29. Juni um 22.45 Uhr im Ersten
Etwa 7.500 Gefangene, die meisten von ihnen junge jüdische Frauen aus Osteuropa, arbeiteten in den ostpreußischen Außenlagern des KZ Stutthof, als Mitte Januar 1945 der Befehl eintraf, alle Lager in Ostpreußen zu räumen. Die Gefangenen mussten einen Marsch in den Tod antreten: Über Königsberg wurden sie bis nach Palmnicken getrieben, einem kleinen Dorf an der samländischen Bernsteinküste, wo sie in der Nacht des 31. Januar 1945 auf die zugefrorene Ostsee geführt und erschossen wurden. Eine der wenigen Überlebenden ist Maria Blitz. Anhand ihrer Erinnerungen und den Berichten weiterer Zeitzeugen zeichnet der Film von Julia Bourgett die dramatischen Ereignisse an den Originalschauplätzen in Polen und Russland nach. "Bernsteinland - Ein Todesmarsch in Ostpreußen" am 6. Juli um 22.45 Uhr im Ersten
In "Let's make Money - Machen wir Geld!" begleitet Erwin Wagenhofer Investmentbanker und Fondsmanager über mehrere Jahre durch die Finanzwelt und folgt dem Geld dorthin, wo es zum Zwecke der Vermehrung von ihnen angelegt wurde. Wagenhofers ernüchternde Erkenntnis: Alle haben die Krise kommen sehen - nur hat es keinen interessiert, solange die Rendite stimmte. Fazit des Films: Die Finanzkrise ist eine Gesellschaftskrise - die jeder mit seinem Geld beeinflussen kann. Mit diesem Film setzt der Österreicher Erwin Wagenhofer seine Globalisierungskritik fort, die mit dem international erfolgreichen Film "We feed the World" begann. "Let's make Money - Machen wir Geld!" am 27. Juli 2010 um 22.45 Uhr im Ersten
"Der einzige Grund, warum wir Kinder in die Welt setzen, ist, um sie Gott und dem Kampf preiszugeben", sagt die 56-jährige Huda al-Abud, Palästinenserin, Hamas-Anhängerin und Mutter von zehn Kindern. Geblieben sind ihr fünf, zwei starben als Selbstmordattentäter. Wie alle radikal ideologisierten Gemeinschaften investiert die Hamas viel Energie in die Indoktrinierung nachfolgender Generationen. Es sind vor allem die Frauen, die ihnen das ideologische Rüstzeug vermitteln. Zwei Jahre lang hat Suha Arraf, Palästinenserin mit israelischem Pass, vier Frauen der Hamas in ihrem Alltag im abgeriegelten Gazastreifen begleitet. "Soldatinnen Gottes - Die Frauen der Hamas" am 3. August um 22.45 Uhr im Ersten
Über sechs Jahre befand sich die ehemalige kolumbianische Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt als Geisel in der Gewalt der FARC, einer Gruppe marxistischer Rebellen, die seit 40 Jahren die kolumbianische Regierung bekämpft. Zwei Jahre nach ihrer spektakulären Befreiung erzählt die wohl berühmteste Geisel der Welt in einem Film von Angus Macqueen exklusiv ihre eigene Version der Gefangenschaft im Dschungel. Sie berichtet vom Ausmaß an Folter und Erniedrigung, von dramatischen Fluchtversuchen, von Langeweile und von Psychoterror. Mitgefangene kommentieren die komplexe Dynamik der Geiselgruppe und das tägliche Leben mit den Peinigern. "Gefangen im Dschungel - Die Entführung der Ingrid Betancourt" am 17. August um 22.45 Uhr im Ersten
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