Vater blieb im Krieg SWR-Dokumentation von Gabriele Trost über "Kindheit ohne Vater nach dem Zweiten Weltkrieg" am 17.9.2012 um 23.35 Uhr im Ersten
Baden-Baden (ots)
Fast 2,5 Millionen Kinder in Deutschland haben im Zweiten Weltkrieg ihren Vater verloren. Beinahe jedes vierte Kind wuchs ohne männlichen Elternteil auf. Aber bis heute hat sich kaum jemand für das Schicksal dieser vaterlosen Kinder interessiert. Dabei unterschied sich ihr Leben in vielen Dingen vom Leben derer, die mit beiden Elternteilen aufwuchsen. Bis ins hohe Alter hat die Vaterlosigkeit die Biografien der Betroffenen geprägt und viele leiden noch heute darunter. Die SWR-Dokumentation "Vater blieb im Krieg. Kindheit ohne Vater nach dem Zweiten Weltkrieg" von Gabriele Trost erzählt anhand ausgesuchter Lebensgeschichten, wie die Kinder versuchten, mit dem Verlust des Vaters zurechtzukommen. Der Film ist am 17. September 2012 um 23.35 Uhr auf dem Sendeplatz "Geschichte im Ersten" zu sehen. Das SWR Fernsehen zeigt die Dokumentation zudem am 25. Oktober 2012 um 22.30 Uhr.
In einer Gesellschaft, die das heile Vater-Mutter-Kind-Modell propagierte und vom Krieg nichts mehr wissen wollte, war es für Kinder besonders schwierig ohne Vater aufzuwachsen. Viele dieser Kinder ohne Väter übernahmen früh Verantwortung, halfen ihren Müttern, den schwierigen Nachkriegsalltag materiell und psychisch zu bewältigen. Sie lernten fleißig und strengten sich besonders an, den sozialen Status zu erreichen, den die Familie vor dem Krieg innehatte. Dennoch vermissten sie den Vater sehr und wollten nicht wahrhaben, dass er nicht mehr wiederkommen würde. Jahrelang warteten sie auf dessen Rückkehr - manche können sich bis heute nicht mit dem Verlust abfinden.
Einer von ihnen ist der Sänger und Entertainer Gunther Emmerlich. Er hat in einem Buch über seine Erfahrungen als vaterloses Kriegskind geschrieben. Die Nachforschung über das Schicksal seines Vaters lässt ihn bis heute nicht los. "Ich gebe nicht auf, den Ort zu finden, um trauern zu können um einen Mann, den ich nicht kenne und der mein Vater war." Im Film erzählen Emmerlich und weitere Betroffene wie Erich Hauke aus Ulm, Birgitta Dobke aus Velbert und Helga Gotschlich aus Dresden über ihre Kindheit und ihr Leben ohne Vater.
Der Film ist eine Produktion des SWR. Redaktion hat Gerolf Karwath.
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