"Inakzeptabel und völlig daneben", "Krebsübel der deutschen Politik" - Horst Seehofer rechnet in "Im Labyrinth der Macht" mit Sigmar Gabriel und Christian Lindner ab
5.3.2018, 21 Uhr im Ersten
Mainz (ots)
Mit drastischen Worten hat CSU-Chef Horst Seehofer den geschäftsführenden Bundesaußenminister Sigmar Gabriel, SPD, wegen dessen Angriff auf Martin Schulz kritisiert. Gabriel hatte den Plan von Martin Schulz, selbst Außenminister zu werden, mit einem Zitat seiner fünfjährigen Tochter Marie kommentiert: "Papa, jetzt hast du doch mehr Zeit mit uns. Das ist doch besser als mit dem Mann mit den Haaren im Gesicht." Für Horst Seehofer stellt das einen Tabubruch in der Politik dar. Seehofer in der ARD-Dokumentation: "Seine Tochter zu instrumentalisieren in einer innerparteilichen Auseinandersetzung, ist inakzeptabel. Noch dazu mit der ihr in den Mund gelegten Äußerung. Aber überhaupt ein Kind einzubeziehen in die politische Auseinandersetzung, das ist völlig daneben. Ich glaube, das hat es auch so noch nie gegeben. Dass irgendjemand in der Politik ein Kind in Anspruch nimmt, um einen Politiker herabzusetzen. Das geht nicht!"
In der ARD-Dokumentation schildert Horst Seehofer nicht nur den Verlauf der Verhandlungen zur Bildung einer Großen Koalition, sondern auch den Verlauf der Jamaika-Sondierungsgespräche von Union, FDP und Grünen. Der CSU-Chef hat vor allem die Indiskretionen einiger Verhandlungsteilnehmer während der Sondierungen als sehr störend empfunden - auch von FDP-Chef Christian Lindner. Seehofer wirft Lindner sogar Doppelzüngigkeit vor: "Herr Lindner hat sich persönlich sehr häufig darüber aufgeregt, wenn er vermutet hat, das kommt aus den Reihen der Grünen. Er hat es aber selbst kräftig praktiziert, indem er Unterlagen abfotografiert hat und diese Fotografien dann den Journalisten zugespielt hat. Das ist ein wirkliches Krebsübel der deutschen Politik geworden."
Die Dokumentation "Im Labyrinth der Macht - Protokoll einer Regierungsbildung" (SWR/NDR/RBB) von Stephan Lamby sendet das Erste am Montag, 5. März, um 21 Uhr.
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