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Nach einem Jahr als CDU-Chefin: "Das ist nicht spurlos an mir vorübergegangen"
Annegret Kramp-Karrenbauer über eigene Fehler und Druck aus der Partei
"Die Notregierung", 2.12., 20:15 Uhr im Ersten

Nach einem Jahr als CDU-Chefin: "Das ist nicht spurlos an mir vorübergegangen" / Annegret Kramp-Karrenbauer über eigene Fehler und Druck aus der Partei / "Die Notregierung", 2.12., 20:15 Uhr im Ersten
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Mainz (ots)

In einem Interview für die ARD-Dokumentation "Die Notregierung - Ungeliebte Koalition" spricht Annegret Kramp-Karrenbauer ausführlich über ihr erstes Jahr als neuen Parteivorsitzende. Als folgenschwer hat sie etwa die falsche Reaktion auf das Video des YouTubers Rezo empfunden: "Die Entscheidungen sind in einer unglaublichen Hektik gefallen." Innenminister Horst Seehofer schimpft in dem Film: "Das war katastrophal."

Schlechtes Krisenmanagement, inhaltliche und organisatorische Schwächen in der CDU Knapp ein Jahr nach ihrem Amtsantritt als neue CDU-Chefin hat Annegret Kramp-Karrenbauer schlechtes Krisenmanagement sowie inhaltliche und organisatorische Schwächen ihrer Partei eingeräumt. Dabei lastet sie sich selbst Versäumnisse zunächst beim Europa-Wahlkampf im Frühjahr an: "Die Umstrukturierungen (Red.: in der Parteizentrale) nach der Übernahme des Parteivorsitzes habe ich nicht konsequent genug vorangetrieben. Es gab ein altes Team - und es gab ein neues Team. Das war kein Wahlkampf aus einem Guss. Und das hat man dieser Kampagne angemerkt. Das war ein wirklicher Fehler." Bei der Diskussion über Maßnahmen gegen den Klimawandel sei ihre Partei zudem anfangs falsch aufgestellt gewesen, so Kramp-Karrenbauer: "Wir haben einige bittere Lektionen gelernt als CDU. Die erste Lektion war, was mit einer Partei passiert, die bei einem großen, wichtigen Thema - und das ist der Klimaschutz - programmatisch nicht auf der Höhe der Zeit ist."

Falsche Reaktion auf Rezo

Außerdem habe sie das Video "Die Zerstörung der CDU" des YouTubers Rezo im vergangenen Mai kalt erwischt: "Die Entscheidungen, wann reagieren wir, wie reagieren wir, sind in einer unglaublichen Hektik gefallen, wo jeder der Beteiligten immer zwischen zwei Wahlkampfauftritten gerade mal fünf Minuten Zeit hatte, um miteinander zu telefonieren. Das war grundlegend falsch. Wir hätten von Anfang an sehr schnell eine Reaktion setzen müssen gegen das Video. Es wäre erst einmal egal gewesen, welche Reaktion. Sie hätte nur sehr schnell erfolgen müssen."

Noch schärfer urteilt Innenminister Horst Seehofer über das Krisenmanagement der CDU-Führung nach Veröffentlichung des Rezo-Videos: "Die Reaktion war katastrophal, total unbeholfen. Später dann der Versuch, das mit einem Video zu beantworten, einmal aus der CDU, dann aus der CSU - das war einfach nicht gut."

Krisenmanagement hat geschadet

Laut Kramp-Karrenbauer hat ihr das schlechte Krisenmanagement geschadet, sowohl bei Wähler*innen wie bei Parteifreund*innen: "Das ist natürlich nicht spurlos an mir vorübergegangen. Das kann man an Umfragewerten sehen, das kann man natürlich auch an Diskussionen in der Partei sehen. Eine Partei, die CDU insbesondere, will natürlich immer eine Vorsitzende, von der sie weiß: Die steht da vorne, auf die kann ich mich verlassen, die macht keine Fehler. Und das war ein Fehler. Und das hat die Partei natürlich wahrgenommen."

Die ARD-Dokumentation "Die Notregierung - Ungeliebte Koalition" von Stephan Lamby (SWR, NDR, RBB) zeigt Das Erste am 2. Dezember um 20:15 Uhr.

Weitere Informationen finden Sie unter http://swr.li/die-notregierung.

Fotos unter ARD-Foto.de

Pressekontakt: Sibylle Schreckenberger, Tel. 06131 929 32755, Sibylle.Schreckenberger@SWR.de

Original-Content von: SWR - Das Erste, übermittelt durch news aktuell

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