Was tun, damit Deutschland nicht austrocknet?
Baden-Baden (ots)
"Story im Ersten" des SWR über die Dürre und ihre Folgen am 29. August, 20:15 Uhr im Ersten und in der ARD Mediathek / Thementag im Rahmen des ARD-Events #unserWasser
Deutschland bereitet sich auf die nächsten Dürren vor, die Wasserwirtschaft erarbeitet Notfallpläne, Bauern kämpfen gegen die Trockenheit. Wie viel Wasser wird die Landwirtschaft genau benötigen? Und reicht das, was die Behörden für die Bewässerung bislang genehmigen? Diesen Fragen geht der Filmemacher Daniel Harrich gemeinsam mit einem Forscherteam im Auftrag des SWR nach und kommt dabei zu beunruhigenden Ergebnissen. Unterstützung bekommt das Team im Rahmen des ARD-Events #unserWasser vom Publikum: Bundesweit haben Menschen gemeldet, wo Gewässer verschwinden. Die Doku "Die große Dürre. Was tun, damit Deutschland nicht austrocknet?" ist im Rahmen des ARD-Thementags #unserWasser am 29. August 2022 um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen und danach ein Jahr lang in der ARD Mediathek abrufbar.
Wir müssen unser Leben verändern
Bislang haben wir die Entwässerung unserer Städte und Felder geplant. Jetzt dagegen müssen wir das Wasser in der Fläche halten. Wir werden uns also an den Wassermangel in Deutschland anpassen müssen: unsere Landwirtschaft umstellen, anders bauen, unser Leben verändern. Der Film zeigt, was die Dürren für die Menschen in Deutschland bedeuten werden und wie kostbar unser Wasser noch werden wird.
Publikum meldet über 1.400 verschwindende Gewässer
Das ARD Event #unserWasser unter Federführung des SWR gibt seit März dieses Jahres mit Berichten, Forschung und Mitmachaktionen Denkanstöße zum Thema Wasserknappheit und ihre Folgen. Bei der zugehörigen ARD-Crowd-Science Aktion "Wo verschwinden unsere Bäche und Teiche?" wurden schon mehr als 1.400 Gewässer als zu trocken gemeldet. Das Team um Daniel Harrich besucht einige der gemeldeten Stellen. Kann es herausfinden, wo die Trockenheit noch zunehmen wird und wie sich die Grundwasserspiegel entwickeln? Die Aussichten sind, soweit absehbar, erschreckend. So wird der Rhein in 20 Jahren vermutlich ein Rinnsal sein.
Landwirte verbrauchen im Durchschnitt doppelt so viel Wasser wie genehmigt
Der Grundwasserökologe Hans Jürgen Hahn von der Universität Koblenz-Landau wertet das Forschungsprojekt für die ARD aus. Sein Fazit: "Die Gewässer und die Bäume sind das Frühwarnsystem der Umwelt, sie reagieren zu allererst auf Veränderungen - und alles steht auf Rot. Und gerade wo wir uns an der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Naturschutz bewegen, werden die Konflikte natürlich auch sehr deutlich." Exklusiv für #unserWasser untersuchen außerdem Forscher der Universität Koblenz-Landau die Beregnung von 5.000 Hektar in der Südpfalz, exemplarisch für ganz Deutschland. Ihre Bilanz: Die Landwirte verbrauchen im Durchschnitt doppelt so viel Wasser wie genehmigt.
"Unglaublich dramatische Entwicklung"
Für #unserWasser wertete der Hydrologe Jay Famiglietti Daten der Satelliten Mission "GRACE" (NASA/GFZ) aus, die den Verlust von verfügbarem Grund- und Oberflächenwasser im Rheingraben belegen. Im Interview sagt der Wissenschaftler: "Wenn wir uns den Rhein in unseren GRACE-Daten anschauen, sehen wir eine dramatische Abnahme des verfügbaren Wassers. 1,2 Gigatonnen Wasser pro Jahr - das ist ungefähr 20 Mal so viel wie die Stadt Frankfurt jährlich verbraucht. Das ist eine unglaublich dramatische Entwicklung, die auf uns zukommt. Es wird zunehmend Bedarf an Wasser, vor allem Grundwasser, geben - und immer weniger Möglichkeiten, dieses wieder aufzufüllen."
Die Sendung:
Die Story im Ersten: "Die große Dürre. Was tun, damit Deutschland nicht austrocknet?" im Rahmen des Thementags #unserWasser am 29. August 20:15 Uhr im Ersten und in der ARD Mediathek. Ein Film der diwa-Film im Auftrag des SWR von Daniel Harrich für Das Erste. Redaktion: Thomas Reutter (SWR)
Fotos unter www.ARD-foto.de
Weitere Informationen unter:http://swr.li/Die-große-Dürre
Pressekontakt SWR: Claudia Gabler, Tel. 07221 929 23273, claudia.gabler@swr.de
Annette Gilcher, Tel. 07221 929 24016, annette.gilcher@swr.de
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