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Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V.

Chemie- und Pharmaindustrie Baden-Württemberg: Umsätze 2024 rückäufig, Aussichten für 2025 verhalten
Unternehmen prüfen Verlagerungen wegen Energiekosten

Die Chemie- und Pharmaverbände ChemieBW haben auf ihrer Jahresmedienkonferenz die Bilanz 2024 vorgestellt und schauen in die Zukunft: Nach dem zweiten Rezessionsjahr in Folge fehlt weiter der Aufschwung. Die Umsätze der Branche sind um 0,6 Prozent gesamt zurückgegangen; Chemie schrumpft weiter, Pharma wächst, Farben und Lacke sind eingebrochen.

Die Chemie- und Pharmaverbände ChemieBW haben auf ihrer Jahresmedienkonferenz die Bilanz 2024 vorgestellt und schauen in die Zukunft: Auf das zweite Rezessionsjahr in Folge fehlt weiter der Aufschwung: Die Unternehmen erwarten keine schnelle Besserung. Mehr dazu in der nachfolgenden Medieninformation.

Die ausführlichen Statements der Vortragenden den Verbände VCI Baden-Württemberg und agvChemie und weitere Materialien finden Sie unter diesem Link:

https://code.chemie.com/17512 (Mediensite der Verbände ChemieBW)

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Andreas C. A. Fehler

Pressesprecher

ChemieBW - die Verbände der Chemie- und Pharmaindustrie in Baden-Württemberg

af@chemie.com

+49 7221 2113-48

+49 162 2111648

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Information für die Medien

Chemie- und Pharmabranche in Baden-Württemberg: Zweites Rezessionsjahr

Chemieverbände fordern Bürokratie- und Kostenentlastungen / Unternehmen prüfen Verlagerungen wegen Energiekosten

Stuttgart, 19. Februar 2025. Die Umsätze der baden-württembergischen Chemie- und Pharmaindustrie sind auch im zweiten Jahr in Folge rückläufig. 2024 gingen sie um 0,6 Prozent zurück. Der Gesamtumsatz der in den Verbänden ChemieBW organisierten Unternehmen sank damit auf 45,6 Milliarden Euro, teilten die Verbände am Mittwoch in Stuttgart auf ihrer Jahresmedienkonferenz mit. Die Auslandsumsätze stagnierten, die Inlandsgeschäfte sanken um 2 Prozent. Stark gegenläufig waren dabei die Inlandsumsätze der Teilbranchen Chemie und Pharma: Die chemische Industrie schrumpfte um 8,4 Prozent, Pharmaunternehmen legten um 8,2 Prozent zu. Allerdings war das Arzneimittel-Auslandsgeschäft mit -1,1 Prozent enttäuschend, wohingegen die chemische Industrie mit 0,8 Prozent einen leichten Zuwachs verzeichnen konnte.

Prognose 2025

Nach einer aktuellen Umfrage der Verbände erwarten die Mitgliedsunternehmen für das Jahr 2025 keine Besserung der konjunkturellen Lage. Zwei Drittel der Betriebe gehen von gleichbleibenden oder sinkenden Umsätzen aus. Knapp die Hälfte der Unternehmen befürchtet sinkende Gewinne oder Verluste im laufenden Jahr. Eine Konjunkturaufhellung und damit eine Trendwende sehen die Verbände frühestens im vierten Quartal 2025, abhängig auch von einer zügigen Regierungsbildung und wirtschaftsfreundlichen Signalen aus Berlin und Brüssel.

Kritik an den Rahmenbedingungen, Energiekosten und Bürokratie

Für den Verband der Chemischen Industrie Baden-Württemberg (VCI BW) nahm Martin Haag, Vorsitzender des Vorstandes, die Politik in die Pflicht: Sie müsse insbesondere bei den beiden Themen Energiekosten und Bürokratieaufwand für Entlastung sorgen. Eine neue Bundesregierung solle zügig die richtigen Entscheidungen treffen, damit ein “industriepolitischer Neustart” erfolgen könne: “Wir brauchen klare Prioritäten für ein schnelles und wirksames Zukunftskonzept!”, so Haag.

Ohne einen solchen Aufbruch sei für die Unternehmen der Weg klar vorgezeichnet: “Sie reagieren auf die hohen Produktionskosten mit Stilllegungen, Kapazitätsdrosselungen und der Verlagerung der Produktion an Standorte mit günstiger Energie.” Bei den Bürokratiekosten sei längst die Schmerzgrenze überschritten, wenn ein Drittel der Unternehmen zwanzig Prozent oder mehr der Arbeitszeit ihrer Beschäftigten für Berichts- und Dokumentationspflichten aufwenden muss. Hinzu komme, dass der Nutzen fraglich sei: “Wenn wir Berichte und Daten produzieren, wird erst einmal kein Kilogramm CO2 eingespart und kein sozialer Standard verbessert”, kritisierte der VCI-Vorsitzende.

Unternehmen benötigen Handlungsfreiheit

Als Vorsitzender des Chemie-Arbeitgeberverbandes (agvChemie) ist Patrick Krauth überzeugt, dass die kommende Bundesregierung eine klare Fokussierung auf die Wirtschaftspolitik benötigt: “Sie muss den Unternehmen den Rücken freihalten - und das auch gegenüber Brüssel.” Er kritisierte, dass eine starke und standorttreue Industrie viel zu lange als selbstverständlich angesehen wurde. Dabei seien die Beschäftigten der Chemie- und Pharmabranche mit ihren Arbeitgebern wichtige Stützen unseres Gemeinwesens: "Sie finanzieren es zu einem hohen Anteil durch Steuern und Sozialabgaben. Ohne uns funktioniert der Staat nicht - aber der Staat muss auch für Bürger und Wirtschaft da sein!”. Als konkrete Beispiele nannte der Arbeitgeberchef den Flexibilisierungsbedarf beim Arbeitszeitgesetz oder die Beschränkung der Sozialkosten. Gerade bei der Rente gelte: “Sie muss generationengerecht umgebaut werden. Mehrbelastungen für Unternehmen und Beschäftigte darf es nicht mehr geben. Wir müssen den Reformstau endlich auflösen!”

Zur Chemie- und Pharmaindustrie in Baden-Württemberg

In den Verbänden ChemieBW - dem VCI Baden-Württemberg mit seinen Pharma- und Lackfachverbänden und dem Arbeitgeberverband Chemie - sind Stand Ende 2024 506 Unternehmen organisiert. Sie haben etwa 113.500 Beschäftigte und im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 46 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Exportquote der Unternehmen liegt bei 59 Prozent. In den Unternehmen werden derzeit mehr als dreitausend junge Menschen in fast dreißig unterschiedlichen Berufen ausgebildet oder absolvieren ein Studium in Unternehmen und an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW).

Als ChemieBW treten die Verbände mit Sitz in Baden-Baden gemeinsam in der Öffentlichkeit auf. Es handelt sich dabei um

  • den tarif- und sozialpolitisch tätigen Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e. V. (agvChemie)
  • den wirtschaftspolitischen Verband der Chemischen Industrie e. V., Landesverband Baden-Württemberg (VCI).

Der VCI hat in Baden-Württemberg drei eigenständige Fachverbände:

  • den Landesverband Baden-Württemberg des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI),
  • Pharma Deutschland e. V. Baden-Württemberg, und
  • die Bezirksgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e. V. (VdL).
Andreas C. A. Fehler
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