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Mylan Germany GmbH (A Viatris Company)

Fachpressemitteilung: „Latest research – ESCV Annual Meeting“: Erhöhung der Grippeschutz-Impfquoten bei gesunden Berufstätigen und Immunisierung der 60- bis 74-Jährigen mit dem Standarddosis-Influenzaimpfstoff kann Kosten sparen

Fachpressemitteilung: „Latest research – ESCV Annual Meeting“: Erhöhung der Grippeschutz-Impfquoten bei gesunden Berufstätigen und Immunisierung der 60- bis 74-Jährigen mit dem Standarddosis-Influenzaimpfstoff kann Kosten sparen
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  • Ergebnisse einer Literaturrecherche zur Effektivität von Hochdosis (HD)- und Standarddosis (SD)-Influenzaimpfstoff zeigen erhöhten Schutzbedarf ab 60 Jahren, wobei die Wirksamkeit von HD erst ab dem Alter (+75 Jahren) zunimmt
  • Gesunde Berufstätige, die mit vielen anderen Menschen zusammenkommen, z. B. im öffentlichen Personennahverkehr, sind bei Grippewellen stark exponiert: Steigende Grippeschutz-Impfquoten haben unter anderem volkswirtschaftliche Vorteile
  • Die Grippe-Risikogruppe der ab 60-Jährigen wächst: Finanzierbarer Grippeschutz unter Berücksichtigung der Impfeffektivität ist notwendig

Bad Homburg v. d. Höhe, 23. September 2024 — Die Europäische Gesellschaft für Klinische Virologie (European Society for Clinical Virology, ESCV) hielt ihre 26. Jahrestagung von Mittwoch, 18. bis Samstag, 21. September 2024 in Frankfurt am Main ab. Präsentationen, Symposien und Workshops befassten sich mit verschiedenen Aspekten der Klinischen Virologie und umfassten sowohl den aktuellen Stand der Wissenschaft als auch die interessantesten Entwicklungen in diesem Fachgebiet. Zum Themenbereich Grippe-Epidemiologie und -Immunisierung war die Viatris-Gruppe mit zwei Posterpräsentationen auf der Tagung vertreten.

Von Hochdosis-Influenzaimpfstoff können Personen ab 75 Jahren am meisten profitieren

Laura Colombo et al. stellten für die Viatris-Gruppe zum einen die Ergebnisse einer Literaturrecherche zur relativen Wirksamkeit von Hochdosis- und Standarddosis-Influenzaimpfstoff bei verschiedenen Altersuntergruppen der älteren Bevölkerung in Real-World-Evidenz-Studien vor. [i] Analysiert wurden fünf Studien [ii], [iii], [iv], [v], [vi], die die relative Impfeffektivität (relative Vaccine Effectiveness, rVE) von inaktiviertem Hochdosis (HD)- und Standarddosis (SD)-Influenzaimpfstoff (IIV) in Bezug auf Hospitalisierungen und laborbestätigte Influenza-Fälle verglichen. Dabei wurden die Effekte in den Untergruppen der 65- bis 74-Jährigen, der 75- bis 84-Jährigen und der über 85-Jährigen betrachtet. Es zeigte sich, dass die rVE von HD-IIV bezüglich der Vermeidung von influenzabedingten Hospitalisierungen beziehungsweise der Reduktion von Krankenhausaufnahmen und Notaufnahme-Besuchen konsistent zunahm und bei über 85-Jährigen effektiver war als SD-IIV. Lediglich eine Studie [vi] fand keine Unterschiede in der altersbezogenen Subgruppen-Analyse. Da offenbar Menschen im Alter ab 75 Jahren am meisten vom HD-IIV profitieren, wäre es angemessen, diesen Impfstoff für diese Altersgruppe zu empfehlen und für Personen von 60 bis 74 Jahren die Anwendung von SD-IIV zu gestatten (siehe primäre Abbildung/Abbildung 1). Auf diese Weise könnten die vorhandenen Ressourcen optimal eingesetzt werden, um die Impfquoten bei den Älteren zu erhöhen, ohne die Schutzwirkung für die Bevölkerung zu beeinträchtigen.

Modellrechnungen zeigen: Steigende Grippeschutz-Impfquoten bei gesunden Berufstätigen hätten deutliche medizinische und ökonomische Vorteile

Die zweite Präsentation befasste sich mit der Frage, inwieweit die Grippeschutz-Impfung gesunder Berufstätiger als „Arbeitsplatz-Impfprogramm“ über den medizinischen Bedarf hinaus auch wirtschaftliche Auswirkungen für Arbeitgeber:innnen mit sich bringen könnte. [vii] Im Fokus der Untersuchung standen große Unternehmen im öffentlichen Transportsektor aus Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien; deren Belegschaftsdeskriptoren – entnommen aus den öffentlich verfügbaren Geschäftsberichten – zeigten, dass über 65 Prozent ihrer Angestellten in direktem Kundenkontakt standen und somit bei Grippewellen stark exponiert sind (siehe Abbildung 2). Einbezogen in die Modellrechnungen wurde die Infektionsausbreitung am Arbeitsplatz für die kommende Grippesaison 2024/2025 unter Berücksichtigung länder- und unternehmensspezifischer Aspekte (Literaturdaten zu länderspezifischen krankheitsbedingten Ausfallzeiten, historische Daten zur Impfeffektivität sowie Prognosen zu Timing und Größenordnung der Influenza-Welle für die anstehende Saison). In allen berechneten Impf- und Populationsszenarien und für alle Unternehmen zeigte sich mit zunehmenden Impfquoten eine Abnahme von Krankheitsfällen, Fehlzeiten und den dadurch bedingten Kosten. Und immer fiel die Bilanzierung von Impfkosten gegen die dadurch eingesparten Kosten zugunsten des Impfprogramms aus. Die Grippeschutz-Impfung gesunder Berufstätiger zeigte in dieser Untersuchung deutliche Vorteile im Hinblick auf medizinische, produktive und wirtschaftliche Aspekte aus der Perspektive von Arbeitgeber:innen.

Engpässe im Gesundheitssystem vermeiden

Prof. Dr. med. Thomas Weinke ist Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Infektiologie und Tropenmedizin in Berlin und war von 2014 bis 2017 Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO). Seit Jahren plädiert er, wie viele seiner Kolleg:innen, für eine Erhöhung der Impfquoten in allen Altersgruppen. Im Gespräch bestätigte er, dass dadurch das Gesundheitssystem entlastet werden könne. Denn komme es bei einer starken Grippewelle gleichzeitig zur Zunahme anderer Atemwegserkrankungen, seien Engpässe im Gesundheitssystem nicht auszuschließen. „Grippeschutzimpfungen sollten unbedingt ausgeweitet werden“, so Weinke. „Das sehen eigentlich auch die STIKO-Empfehlungen in Form der sogenannten Indikationsimpfungen sowie der Impfung von Personen mit erhöhtem beruflichen beziehungsweise arbeitsbedingten Risiko vor.“ Zur ersten Gruppe zählen zum Beispiel chronisch Kranke und deren Kontaktpersonen sowie Schwangere. Zur zweiten Gruppe gehören unter anderem Menschen, die in ihrem Alltag viele Kontakte haben, wie die Angestellten in der zuvor beschriebenen Untersuchung.

Den demografischen Wandel im Blick haben

Eine Erhöhung der Impfquoten in allen Altersgruppen ist auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll. Nach Schätzungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) verursacht der hohe Krankenstand durch Atemwegserkrankungen in der Grippewelle-Saison 2023/2024 Kosten in Höhe von bis zu 36 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft. [viii] Simon von Boeselager, Leiter des Deutschlandgeschäfts der Viatris-Gruppe Deutschland, plädiert deshalb für einen effektiven und finanzierbaren Impfschutz der gesamten Bevölkerung: „Wir dürfen den demografischen Wandel nicht vergessen, wenn wir über eine breite Versorgung aller Altersgruppen mit Influenzaimpfstoffen sprechen. Die Gruppe der über 60-Jährigen wird immer größer. Bei einer alternden Bevölkerung wird es umso wichtiger, genügend Influenzaimpfstoff zur Verfügung zu haben, um alle schützen zu können. Deshalb sollte auch der Standarddosis-Influenzaimpfstoff weiterhin für die 60 bis 74 Jahre alten Menschen in Deutschland eingesetzt werden können.“

Über die Jahrestagung der European Society for Clinical Virology [ix], [x], [xi]

  • Die Jahrestagung der European Society for Clinical Virology (ESCV) findet jedes Jahr in einer anderen europäischen Metropole statt.
  • Die Keynote Speaker kommen aus unterschiedlichen europäischen Ländern. Aus Deutschland kamen 2024: Prof. Dr. Christian Drosten, Charité Universitätsmedizin Berlin sowie Prof. Harald Schwalbe, Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie, Frankfurt/Main.
  • Deutsche Ratsmitglieder der European Society for Clinical Virology sind: Prof. Dr. Martin Enders, Labor Enders und Partner, Institut für Virologie, Infektiologie und Epidemiologie, Stuttgart sowie Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Bernhard-Nocht Institut für Tropenmedizin, Hamburg.
  • Die ESCV hat sich zum Ziel gesetzt, das Wissen über Viren zu fördern. Das gilt besonders im Hinblick auf die klinische Diagnose und Behandlung von Viruserkrankungen, deren Pathogenese, natürlichen Verlauf und Prävention. Die Gesellschaft fördert viralepidemiologische Studien und pflegt unter anderem einen engen Kontakt zur Weltgesundheitsorganisation (WHO).
  • Ein deutsches Pendant zur ESCV ist unter anderem die Gesellschaft für Virologie e.V. (GfV), Aschaffenburg. Deren nächste Jahrestagung findet im März 2025 in Hamburg statt.

Über Viatris

Viatris Inc. (NASDAQ: VTRS) ist ein global tätiges Gesundheitsunternehmen, das Zugang zu einem einzigartigen Portfolio-Mix aus Original- und generischen Arzneimitteln sowie Medizinprodukten bereitstellt. Durch die Kombination aus Originalen und Generika können wir den weltweiten Gesundheitsbedarf ganzheitlicher decken. Im Sinne unserer Mission, es Menschen weltweit zu ermöglichen, in jeder Lebensphase gesünder zu leben, sorgen wir für einen breiteren Zugang zu Arzneimitteln, indem wir jährlich etwa 1 Milliarde Patient:innen auf der ganzen Welt mit qualitativ hochwertigen Arzneimitteln und Medizinprodukten versorgen und Menschen in allen Lebensphasen begleiten: von der Geburt bis zum Lebensende, von akuten bis zu chronischen Krankheiten. Mit unserem außergewöhnlich umfangreichen und vielfältigen Portfolio, einer beispiellosen globalen Lieferkette, die darauf ausgerichtet ist, mehr Menschen mit Arzneimitteln sowie Medizinprodukten zu versorgen – wann und wo sie diese benötigen – und mit einer fundierten wissenschaftlichen Expertise, um einige der weltweit drängendsten Herausforderungen im Gesundheitsbereich anzugehen, hat das Thema Zugang bei Viatris einen sehr hohen Stellenwert. Wir haben unseren Hauptsitz in den USA und globale Zentralen in Pittsburgh (USA), Shanghai (China) und Hyderabad (Indien). Weitere Informationen finden Sie auf https://www.viatris.com/en und https://investor.viatris.com. Bleiben Sie auch über LinkedIn, Instagram, YouTube und X (vormals Twitter) mit uns in Verbindung.

Zur Viatris-Gruppe Deutschland gehören die Viatris Healthcare GmbH, Viatris Pharma GmbH, Mylan Germany GmbH sowie MEDA Pharma GmbH & Co. KG mit Sitz und Niederlassungen in Troisdorf, Bad Homburg v. d. Höhe sowie Hannover, der Viatris Collaboration Hub Berlin und die Produktionsstätte der Madaus GmbH in Troisdorf. Das Portfolio umfasst in Deutschland mehr als 400 Produkte, darunter Originale und (Marken-) Generika. Sowohl verschreibungspflichtige als auch rezeptfreie Präparate decken ein breites Spektrum an Therapiegebieten ab. Hervorzuheben sind insbesondere Antithrombotika und Impfstoffe (Influenza). Weiterführende Informationen unter: www.viatris.de.

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[i] Colombo L, Hadigal S (2024) „Is the high-dose influenza vaccine better for everyone over 60 years of age?“ Poster Presentation 26th Annual Conference of the European Society for Clinical Virology (ESCV), 18–21 September 2024, Frankfurt/Main.

[ii] Izurieta HS, et al. (2015) “Comparative effectiveness of high-dose versus standard-dose influenza vaccines in US residents aged 65 years and older from 2012 to 2013 using Medicare data: a retrospective cohort analysis” in: Lancet Infect Dis. 15(3): 293-300.

[iii] Richardson DM, Medvedeva EL, Roberts CB, Linkin DR; Centers for Disease Control and Prevention Epicenter Program.(2015) „Comparative effectiveness of high-dose versus standard-dose influenza vaccination in community-dwelling veterans” in: Clin Infect Dis. 61(2): 171-6.

[iv] Young-Xu Y, et al. (2018) „Relative Vaccine Effectiveness of High-Dose Versus Standard-Dose Influenza Vaccines Among Veterans Health Administration Patients” in: J Infect Dis. 217(11): 1718-1727.

[v] Lu Y, et al. (2020) „Erratum to: Effect of Age on Relative Effectiveness of High-Dose Versus Standard-Dose Influenza Vaccines Among US Medicare Beneficiaries Aged ≥65 Years” in: J Infect Dis. 221(1): 168.

[vi] Doyle JD, et al. (2021) „Relative and Absolute Effectiveness of High-Dose and Standard-Dose Influenza Vaccine Against Influenza-Related Hospitalization Among Older Adults-United States, 2015-2017” in: Clin Infect Dis. 72(6): 995-1003.

[vii] Colombo L et al. (2024) „Economic benefits of a workplace vaccination program against influenza: a case study series for local public transportation, air- and railways companies across Europe“ Poster Presentation 26th Annual Conference of the European Society for Clinical Virology (ESCV), 18–21 September 2024, Frankfurt/Main.

[viii] Aerzteblatt.de, „Aktuelle Krankheitswelle könnte Milliarden kosten“, 2. Januar 2024: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/148340/Aktuelle-Krankheitswelle-koennte-Milliarden-kosten (Zugriff: 12. August 2024).

[ix] ESCV 2024, „26th Annual Conference of the European Society for Clinical Virology”, [online]. https://escv2024.org/ (Zugriff: 26. August 2024).

[x] ESCV, European Society for Clinical Virology, [online]. https://escv.eu/ (Zugriff: 26. August 2024).

[xi] Gesellschaft für Virologie, „34th Annual Meeting of the Society for Virology 2025”, [online]. https://virology-meeting.de/general-information/welcome-note (Zugriff: 26. August 2024).

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Martina Mathilde Brunner (Pressesprecherin)
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