Verband der Sparda-Banken e.V.
Sparda-Banken schließen ereignisreiches Jahr solide ab
Main (ots)
- Kumulierte Bilanzsumme steigt auf über 74 Mrd. EUR - Kundenkreditgeschäft zieht um mehr als 1 Mrd. EUR an - Eigenkapital weiter gestärkt - Fortsetzung der EZB-Niedrigzinspolitik verfehlen ihr Ziel und gefährden die solide Bankenstruktur in Deutschland
Die Gruppe der Sparda-Banken hat ein mit großen Herausforderungen gespicktes Jahr 2018 mit einem soliden Ergebnis abgeschlossen. "Angesichts der immens wichtigen Zukunftsprojekte, die die Gruppe derzeit stemmt, sowie mit Blick auf die schwierigen politischen Rahmenbedingungen dürfen wir mit unserer Jahresbilanz zufrieden sein. Das Jahr 2018 war für uns nicht nur geprägt von einer bedeutenden Fusion der Sparda-Bank-West mit der Sparda-Bank Münster zur neuen Sparda-Bank West, die nach der Bilanzsumme nun die fünfgrößte Genossenschaftsbank Deutschlands ist. Gerade die Großprojekte der Gruppe im Bereich IT und Digitalisierung haben natürlich in erheblichem Maße Ressourcen gebunden. Das war zu erwarten, denn hierbei handelt es sich um Investitionen in die Zukunft, die keinen Aufschub dulden - aber eben zum Teil auch um Einmaleffekte, die wir so für die kommenden Jahren nicht dauerhaft erwarten müssen", erklärt der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Sparda-Banken, Florian RENTSCH anlässlich des Jahrespressegesprächs des Verbandes.
Nachdem die zusammengefasste Bilanzsumme der Sparda-Banken im Jahr 2017 zum ersten Mal über die Grenze von 70 Mrd. EUR gestiegen war, setzt sich dieses Wachstum der Gruppe auch im Jahr 2018 fort. Die elf Sparda-Banken kommen zusammen auf 74,4 Mrd. EUR (+4,5 Prozent). Die Gruppe konnte dabei in ihrem wichtigen Kerngeschäftsfeld - der Bereitstellung von Kundenkrediten (+ 1,1 Mrd. EUR), hier insbesondere von Baufinanzierungen, sowie der Vermittlung von Bausparverträgen (+2,9 Prozent volumenmäßig) - auch im vergangenen Jahr wieder deutlich zulegen. Gleiches gilt für die Kundeneinlagen, die um 5,8 Prozent auf 66,2 Mrd. EUR gestiegen sind. "Die Kun-den vertrauen der Sparda-Gruppe, weil ihre Einlagen in unserem schlanken und risikoarmen Geschäftsmodell absolut sicher sind - aber auch deshalb, weil unsere Banken auf die Weitergabe der von der EZB erhobenen Negativzinsen an den Kunden auf sein Erspartes verzichten. Somit trifft uns die EZB-Zinspolitik gleich doppelt hart, auf der Ertrags- und der Einlagenseite", so Uwe STERZ.
Besonders positiv ist die erneute Steigerung der Eigenmittel um 5,6 Prozent auf nunmehr über 5 Mrd. EUR, davon 4,3 Mrd. EUR Kernkapital. Damit ist die Grundlage für zukünftiges Wachstum der Sparda-Banken gegeben. Der vor allem auf Grund der Niedrigzinsen zu verzeichnende Rückgang im Zinsüberschuss (-5,3 Prozent) konnte durch die höheren Provisionserträge (+4,3 Prozent) nur zum Teil kompensiert werden. Der Verwaltungsaufwand der Gruppe ist angesichts der Großprojekte insbesondere im Bereich IT gegenüber 2017 um 4,7 Prozent gestiegen. Dementsprechend sinkt der Jahresüberschuss auf 99,4 Mio. EUR (-9,8 %).
Die politischen Rahmenbedingungen hatten im Jahr 2018 auch Auswirkungen auf das Geschäft mit den Kooperationspartnern: Während die Vermittlung von Bausparverträgen sich angesichts der wohnungs-baupolitischen Lage in Deutschland gut entwickelt hat, ist vor allem die Versicherungsvermittlung wie schon in den Vorjahren unter der Last zu niedriger Zinsen rückläufig. Auch das hervorragende Ergebnis des vorangegangenen Jahres bei der Vermittlung von Investmentfonds der Union Investment (+22,5 Prozent Steigerung von 2016 auf 2017) konnte volumenmäßig nicht ganz gehalten werden (-7,4 Prozent auf 1,62 Mrd. EUR), obwohl die Anzahl der Transaktionen höher lag als im Vorjahr. Grund hierfür ist vor allem der Einbruch der Kapitalmärkte gegen Ende des Jahres. "Während für die leicht rückläufigen Vermittlungen von Fonds die geopolitischen Spannungen zwischen den USA, der EU und China sowie die Turbulenzen am Aktienmarkt eine entscheidende Rolle gespielt haben, ist der Einbruch bei den Lebensversicherungen direktes Ergebnis der EZB-Zinspolitik. Wenn die EZB nun zumindest über Freibeträge von Negativzinsen nachdenkt, mag das ein erster Schritt sein. Das Grundproblem löst es jedoch noch lange nicht. Es wird höchste Zeit, dass der Null- und Negativzinswahnsinn endet", so RENTSCH.
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