Vogelgrippeverdacht in Deutschland: Deutscher Tierschutzbund fordert Augenmaß - Ringimpfungen als mögliche Prävention müssen stärker in den Mittelpunkt gerückt werden
Bonn (ots)
Angesichts des ersten Vogelgrippeverdachts in Deutschland warnt der Deutsche Tierschutzbund vor Überreaktionen. Alle Maßnahmen gilt es konsequent, aber mit Augenmaß anzugehen: Neben den zentralen Aspekten des Menschenschutzes muss dabei auch der Tierschutz beachtet werden. Wenn eine konkrete Infektionsgefahr gegeben ist, sollten rund um die eingerichteten Schutzzonen Ringimpfungen durchgeführt werden.
Der noch in der Nacht beschlossene Stillstand in der betroffenen Region mit Einrichtung der Schutzzonen ist konsequent, stellt der Deutsche Tierschutzbund klar. Zugleich aber betont Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation, dass ein mögliches Überspringen des Virus auf landwirtschaftliche Tierhaltungen und mögliche Maßnahmen nicht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu diskutieren sind. Es gelte jetzt rasch die tatsächliche Gefährdung durch den Virusfund und einer möglichen Ausbreitung zu untersuchen. Abgesehen von den eingeleiteten Maßnahmen in der Region müssen die Bekämpfungsstrategien ein Maximum an Schutz für Menschen bieten, aber auch dem Tierschutz Rechnung tragen.
"Es gilt jetzt kühlen Kopf zu bewahren, Panik ist fehl am Platze. Allerdings sollten Ringimpfungen in den Maßnahmenkatalog aufgenommen und Möglichkeiten einer flächendeckenden Impfung überprüft werden. Das könnte dazu beitragen, Hühnerbestände vor einem möglichen Ausbruch der Vogelgrippe zu schützen. Etwaige Handelsrestriktionen, die bei Impfung drohen, dürfen dabei kein Argument sein", mahnt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Apel erwartet zudem, dass der Tierschutz in dem nun tagenden nationalen Krisenstab angemessen berücksichtigt wird.
Der Deutsche Tierschutzbund bittet die Bevölkerung Ruhe zu bewahren. Bislang gehe nach Aussage der Fachleute von in Deutschland einheimischen, frei lebenden Vögeln noch keinerlei Gefahr aus.
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