Betriebskrankenkassen schließen Vorsorgelücke bei jungen Frauen
Gynäkologische Mädchensprechstunde M1 mit großem Zulauf
München (ots)
Seit Oktober 2024 bieten die Betriebskrankenkassen (BKK) für ihre Versicherten in Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten der Frauenheilkunde ein neues bundesweites Versorgungsangebot an: Die Mädchensprechstunde M1. Sie motiviert Mädchen und junge Frauen zwischen 12 und 17 Jahren, ein niedrigschwelliges Versorgungsangebot wahrzunehmen. Hohe Einschreibezahlen vom Start weg verdeutlichen einen hohen Bedarf an Beratung und Unterstützung in dieser Altersgruppe, so der BKK Landesverband Bayern.
"Mit dem Zusatzangebot der M1 nutzen wir die elementare Lebensphase der Pubertät und stärken auf diese Weise die Gesundheitskompetenz in der relevanten Altersgruppe. Ziel ist es, dass sich psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel die in dieser Altersgruppe häufigen Essstörungen, im besten Falle gar nicht erst entwickeln", stellt Dr. Ralf Langejürgen, Vorstand des BKK Landesverbandes Bayern fest.
Die Einführung der Mädchensprechstunde M1 wurde in der Planungs- und Startphase intensiv durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention unterstützt.
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach betonte: "Die körperlichen und seelischen Veränderungen in der Pubertät sind für viele Mädchen eine Herausforderung und bringen eine Reihe von Fragen mit sich. Mädchen und ihre Eltern sind oft unsicher über den richtigen Zeitpunkt für den ersten Besuch bei einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt - und nicht selten bestehen Berührungsängste mit dem Setting Frauenarztpraxis. Die Vorsorgeuntersuchung M1 für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren, die die BKK als 'Mädchensprechstunde M1' seit dem 1. Oktober im Rahmen eines Selektivvertrags eingeführt hat, setzt genau dort an. Sie bietet in dieser sensiblen Lebensphase ein leicht zugängliches und vertrauensvolles Beratungsangebot, das - noch ohne gynäkologische Untersuchung - speziell auf die Bedürfnisse von jungen Frauen zugeschnitten ist. Es trägt dazu bei, die Gesundheit von Mädchen frühzeitig zu stärken. Ein solches Angebot ist aus meiner Sicht eine ideale Ergänzung zur Vorsorgeuntersuchung 'J1' bei den Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzten, die selbstverständlich weiterhin zentrale Ansprechpartner sind, wenn es um die Gesundheit im Kindes- und Jugendalter geht."
Junge Mädchen erleben in der Pubertät eine ganze Reihe an körperlichen und psychischen Veränderungen. Dazu gehört ein angemessener Umgang mit Sexualität und ein gesunder, schützender Lebensstil. In der M1 werden auch Zyklusgeschehen mit Menstruation sowie die Bedeutung der eigenen Gesundheit bei später geplantem Kinderwunsch thematisiert. Denn rund 70 Prozent der Mädchen und jungen Frauen haben schon eine klare Vorstellung, wie sie ihre spätere Lebens- und Familienplanung gestalten wollen.
Die Vorsorgeuntersuchung M1 umfasst ein proaktives Screening zu pubertären Themen bei Mädchen, Verhütung und Schutz vor Geschlechtskrankheiten sowie die Motivation zur HPV-Impfung. Es greift die besonderen, altersspezifischen Herausforderungen von Jugendlichen auf. Dabei wird bei der M1 bewusst auf eine gynäkologische Untersuchung verzichtet, damit etwaige Schwellenängste von vornherein ausgeschlossen werden.
Vom Start weg unterstützen bereits rund 2.700 Gynäkologinnen und Gynäkologen bundesweit die Mädchensprechstunde M1. Bereits in den ersten Wochen haben sich 700 junge Frauen in das Programm eingeschrieben - Tendenz stark steigend. Aktuell wird der Vertrag von 47 Betriebskrankenkassen unterstützt.
Weitere Informationen:
- Mädchengesundheit. Im Fokus: Eine Gesundheitsuntersuchung "M1" als Vorsorgemöglichkeit - Die Mädchensprechstunde, Publikation des StMGP, April 2024
- Informationen zum BKK-Vorsorgeangebot der Mädchensprechstunde M1
Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und ihrer Versicherten in Bayern. Aktuell zählt der BKK Landesverband Bayern 14 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit rund 3,4 Millionen Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben über 2,6 Millionen Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse (BKK) versichert sind. Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen GKV-Marktanteil von rund 22 Prozent.
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