Pressemeldung | Erstes Telemedizinisches Zentrum Norddeutschlands: Unterstützung für schwer herzkranke Patienten
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Positive Bilanz nach einem Jahr
Erstes Telemedizinisches Zentrum Norddeutschlands: Unterstützung für schwer herzkranke Patienten
Ende 2023 startete das erste Telemedizinische Zentrum Norddeutschlands für Menschen mit Herzschwäche. Nun, rund ein Jahr später, fällt die erste Bilanz äußerst positiv aus: Die am Projekt teilnehmenden Patientinnen und Patienten sind durchweg medizinisch sehr gut eingestellt und weisen eine hohe Compliance auf.
Die Initiative zu diesem Projekt entstand in Zusammenarbeit zwischen der Kardiologie der Schön Klinik Neustadt und dem zur Klinikgruppe gehörenden Ärztezentrum Holstein Ost. Betreut werden die Patientinnen und Patienten ambulant in den kardiologischen Praxen des Ärztezentrums Holstein Ost an den Standorten Neustadt sowie Lütjenburg.
„Die Patienten, die wir im Telemedizinischen Zentrum betreuen, sind schwer herzkrank mit einer Herzleistung von unter 35 %“, so Dr. Andrea Boguschewski, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie im Ärztezentrum Holstein Ost und Leiterin des Projekts. „Durch die telemedizinische Betreuung können wir den Therapieverlauf dieser Patienten kontinuierlich im Blick haben und sofort reagieren, wenn es Hinweise auf Komplikationen gibt. Das verschafft Sicherheit und kann gesundheitliche Risiken deutlich minimieren.“
Herzschwache Patientinnen und Patienten, die an dem Projekt teilnehmen, erhalten zu Beginn telemedizinische Geräte für zu Hause und eine ausführliche Einweisung. Mit einem Blutdruckmessgerät, einer digitalen Körperwaage, einem 1-Kanal-EKG und einem Messgerät zur Erfassung der Sauerstoffsättigung können sie mehrmals wöchentlich die relevanten Werte erfassen, die bei Herzinsuffizienz frühzeitig auf eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes hinweisen. Die erfassten Messwerte werden automatisch über das heimische WLAN an eine gesicherte Plattform gesendet, auf die das kardiologische Team der Praxis Zugriff hat. „Wir werten die eingehenden Daten täglich aus. Sollten sich Auffälligkeiten ergeben, kontaktieren wir den Patienten und bestellen ihn bei Bedarf in unsere Praxis zur weiteren Abklärung oder Anpassung der Therapie“, so Dr. Boguschewski.
„Das Potzenzial, das die Einbindung telemedizinisch nutzbarer Endgeräte in der medizinischen Versorgung hat, ist enorm“, sagt Prof. Dr. Peter Radke, Chefarzt der Kardiologie und Inneren Medizin der Schön Klinik Neustadt und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. „Messwerte, die Patienten über längere Zeiträume zu Hause und im Alltag erfassen, sind schon heute eine ideale Ergänzung für die zwar sehr genauen, aber eben auch punktuellen diagnostischen Untersuchungen, die in einer Klinik oder einer Arztpraxis durchgeführt werden. Die positiven Erfahrungen, die das Telemedizinische Zentrum in der Betreuung dieser schwerkranken Menschen macht, bestätigen, dass sich technische Lösungen, engagierte Patienten und medizinische Expertise sehr gut ergänzen und den Behandlungserfolg steigern können.“
Für eine Behandlung im Telemedizinischen Zentrum sind in erster Linie Patientinnen und Patienten geeignet, bei denen eine schwere Herzinsuffizienz frisch diagnostiziert wurde. Die Offenheit für digitale Lösungen und Rahmenbedingungen wie Internetzugang und Smartphone sind ebenfalls Voraussetzungen für eine Teilnahme. Eine Erweiterung des Telemedizinischen Zentrums durch Gewinnung neuer kooperierender kardiologischer Facharztpraxen ist perspektivisch nicht ausgeschlossen, so Dr. Boguschewski: „Trotz der telemedizinischen Betreuung sollte jeder Patient regelhaft zwei Mal im Quartal in der Praxis vorstellig werden. Das setzt natürlich eine gewisse regionale Nähe voraus. Ein größeres Netzwerk telemedizinisch arbeitender Praxen könnte daher eine Perspektive sein, damit noch mehr Patienten von den Vorteilen dieses Konzepts profitieren können.“
Über die Schön Klinik Neustadt
Die aus den Wurzeln des Kreiskrankenhauses 1994 entstandene Schön Klinik Neustadt sichert die Grund-, Regel- und Notfallversorgung der Region Ostholstein. Die Klinik ist spezialisiert auf Orthopädie und Unfall-Chirurgie mit Fachzentrum für Hand- und Plastische Chirurgie, Wirbelsäulenchirurgie und Skoliosezentrum, Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Innere Medizin mit Kardiologie / Gastroenterologie / Pneumologie, Neurologie und Klinische Neurophysiologie mit zertifiziertem Parkinsonzentrum, Diagnostische und Interventionelle Radiologie sowie Neuroradiologie, Anästhesie und Intensivmedizin sowie Orthopädische Rehabilitation. Versorgt werden jährlich rund 62 000 Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland und dem inner- und außereuropäischen Ausland. Seit 2003 ist die Klinik Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Lübeck. Die Schön Klinik Neustadt verfügt über rund 560 Akut- und Rehabilitationsbetten und bietet mehr als 1100 Menschen am Standort Neustadt einen Arbeitsplatz. Seit 2017 ist die interdisziplinäre und berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen eines zertizierten Alterstraumazentrums etabliert.
Über die SCHÖN KLINIK GRUPPE
Die 1985 gegründete Schön Klinik Gruppe ist das größte Familienunternehmen im deutschen Krankenhaussektor. An 17 Kliniken und 47 ambulanten und tagesklinischen Einrichtungen in Deutschland und Großbritannien arbeiten rund 13 800 Mitarbeitende zusammen, um täglich die beste Behandlungsqualität für gesetzlich und privat versicherte Patientinnen und Patienten zu erzielen. Das Portfolio umfasst Schwerpunktversorger, Grund- und Regelversorger sowie Fachkliniken in den Bereichen Psychosomatik, Orthopädie, Neurologie und Rehabilitation.
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Astrid Reining
Referentin Kommunikation und Marketing Regionalverantwortliche Nord (Neustadt und Bad Bramstedt) Schön Klinik Holding SE T +49 170 36 13 708