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Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

Wie Kommunen sich bei der Energiewende gegenseitig stärken können

Pressemitteilung von Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin und Energieavantgarde Anhalt

Wie Kommunen sich bei der Energiewende gegenseitig stärken können

  • Wissenschaft und Praxis erproben neues Format, um Energiewende vor Ort zu bewältigen: Kommunale Lernwerkstätten
  • Praxiserfahrung zeigt: Vernetzung zwischen Kommunen kann dazu beitragen, Akteure vor Ort in ihrer Handlungsfähigkeit zu stärken
  • Bürgermeisterin der Stadt Sandersdorf-Brehna (Sachsen-Anhalt) Steffi Syska: „Für uns als Kommune eine wichtige Plattform“

Berlin/Köthen, 11. Oktober 2023 – Was ihre Energieversorgung betrifft, müssen sich Kommunen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten neu erfinden. Die Aufgaben sind enorm. Aber wo fängt man an? Die Herausforderungen jeder Gemeinde mögen spezifisch sein, aber bei der Erarbeitung von Konzepten sind sie nicht allein. Austausch und Vernetzung untereinander kann sie bei der Bewältigung der Energiewende vor Ort unterstützen. Wissenschaft und Praxis haben ein neues Format entwickelt, wie dies gelingen kann: Kommunale Lernwerkstätten. In Sachsen-Anhalt haben das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) der Technischen Universität Berlin und das Bündnis Energieavantgarde Anhalt das Format erprobt. Nun stellen sie die Erfahrungen vor, die bei der Durchführung von drei Lernwerkstätten im transdisziplinären Forschungsprojekt „Partizipation im digitalisierten Energiesystem durch soziale Innovationen“ (PaDiSo) mit Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium gesammelt wurden. Fazit: Bei sorgfältiger Planung können solche Vernetzungsworkshops dazu beitragen, Akteure vor Ort in ihrer Handlungsfähigkeit zu stärken.

Kommunen haben Bedarf an Vernetzung und Erfahrungsaustausch zur Energiewende

„Idee der Lernwerkstätten ist es, die Akteure in einer Region vor Ort zusammenzubringen, auch wenn sie bisher noch nicht so viel mit Energiethemen zu tun haben“, so Projektleiterin Friederike Rohde vom IÖW. „Denn durch die Klimakrise und spätestens durch die Turbulenzen auf den Energiemärkten seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine steht die Energieversorgung ganz oben auf der Agenda der Kommunen. Alle stehen vor der gleichen Herausforderung: Sie wollen das Ziel erreichen, eine kommunale, unabhängige, erneuerbare, preisstabile und von den Bürger*innen mitgetragene Energieversorgung zu schaffen.“

Das Forschungsprojekt hat mehrere Erfolgsfaktoren identifiziert, damit der interkommunale Austausch gelingt: „Die Kombination mehrerer Methoden und die Kontinuität der Teilnahme an drei aufeinanderfolgenden Lernwerkstätten haben sich bewährt“, so Emilia Nagy vom Zentrum Technik und Gesellschaft, das die Lernwerkstätten konzipiert hat. „Durch den intensiven fachlichen Austausch ist es gelungen, eine ‚Community of Practice‘ aufzubauen, sodass die Teilnehmenden konstruktiv miteinander ins Gespräch auf Augenhöhe kommen. Die Zukunft dieser Gemeinschaft wird maßgeblich durch erfahrene und regional verankerte Praxispartner wie die Energieavantgarde Anhalt vorangetrieben“, so die Expertin für transdisziplinäre Prozesse.

Bürgermeisterin: „Für uns als Kommune eine wichtige Plattform“

Viele Kommunen stehen vor ähnlichen Herausforderungen, wenn es darum geht, vor Ort unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden, zum Klimaschutz beizutragen, aber insbesondere auch Versorgungssicherheit zu bieten. Von gelingender Bürgerbeteiligung über Fachkräftemangel bis hin zur Orientierung im Förderdschungel können in Kommunen wichtige Lernprozesse angestoßen werden. „Für uns als Kommune stellen die Lernwerkstätten mit ihren Impulsen und dem inhaltlichen Austausch eine wichtige Plattform dar, um bei der Energiewende vorwärtszukommen“, so Steffi Syska, Bürgermeisterin der Stadt Sandersdorf-Brehna in Sachsen-Anhalt und eine Teilnehmerin der Lernwerkstätten.

Über das Projekt

Das Projekt PaDiSo möchte aufzeigen, warum soziale Innovationen eine wichtige Voraussetzung sind, um die Energiewende regional erfolgreich gesellschaftlich zu verankern. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Programm „Energiewende und Gesellschaft“ gefördert.

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Weitere Informationen:

Fachlicher Kontakt:

Friederike Rohde

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)

Tel.: +49–30–884 594-57

friederike.rohde@ioew.de

Emilia Nagy

Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG), TU Berlin

Tel.: +49–30–314 24210

nagy@ztg.tu-berlin.de

Anna Hülle

Energieavantgarde Anhalt e.V.

Tel.: +49–176–72 27 92 00

huelle@energieavantgarde.de

Pressekontakt:

Richard Harnisch
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Tel.: +49 30/884594-16
 kommunikation@ioew.de

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ist ein führendes wissenschaftliches Institut auf dem Gebiet der praxisorientierten Nachhaltigkeitsforschung. Rund 70 Mitarbeiter*innen erarbeiten Strategien und Handlungsansätze für ein zukunftsfähiges Wirtschaften – für eine Ökonomie, die ein gutes Leben ermöglicht und die natürlichen Grundlagen erhält. Das Institut arbeitet gemeinnützig und ohne öffentliche Grundförderung. Das IÖW ist Mitglied im „Ecological Research Network“ (Ecornet), dem Netzwerk der außeruniversitären, gemeinnützigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschungsinstitute in Deutschland.

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Energieavantgarde Anhalt

Der Energieavantgarde Anhalt e.V. (EAA) wurde im Jahr 2015 als Bündnis aus Akteuren der Zivilgesellschaft und Institutionen mit dem Ziel gegründet, ein zukunftsfähiges Energiesystem vor Ort zu schaffen. Das mit der Energieavantgarde im selben Jahr gegründete Reallabor Anhalt umfasst die Region Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und Dessau im Osten Sachsen-Anhalts und dient als Raum zum Erproben, wie ein nachhaltiges, regionales Energiesystem aussehen und umgesetzt werden kann. In ihrer Rolle versteht sich die EAA als „Kümmerer der regionalen Transformation“, der regionale Akteure in transdisziplinärer Arbeit zusammenbringt, somit Netzwerke organisiert und diese betreut, moderiert und managt.

www.energieavantgarde.de

Zentrum Technik und Gesellschaft, TU Berlin

Das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) ist eine Einrichtung der Technischen Universität Berlin, die etabliert wurde, um Forschung jenseits disziplinärer Grenzen zu realisieren. Das ZTG greift aktuelle gesellschaftliche Probleme und Themen im Spannungsfeld Technik und Gesellschaft auf und bearbeitet diese in mehr als 20 transdisziplinären Projekten gemeinsam mit Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen und relevanten Praxisakteuren, z. B. aus der Zivilgesellschaft, Wirtschaft oder staatlichen Institutionen.

www.tu.berlin/ztg | Newsletter | Twitter (X)

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