Die Lehren aus ILOVEYOU
Vorsicht der Anwender ist einziger Schutz vor Viren
Hannover (ots)
Gesundes Misstrauen und gute Information bleibt auf absehbare Zeit der einzig wirksame Schutz gegen Viren wie ILOVEYOU. Das Computermagazin c't rät in seiner aktuellen Ausgabe 13/2000 allen Anwendern, ihr persönliches Risiko abzuschätzen, angemessene Schutzmaßnahmen zu ergreifen und Vorsicht walten zu lassen.
Ermöglicht wurde die Verbreitung des Virus vor allem durch die Naivität vieler Anwender, die Mail-Attachments ohne Nachdenken starteten. Dieses Verhalten ist jedoch gar nicht so erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Internetprovider die Vorteile des Internet zwar in den schillerndsten Farben schildern, über Risiken und Nebenwirkungen aber schweigen.
Weitere begünstigende Faktoren waren der Komfort von Microsoft Outlook, der das Öffnen von Attachments durch simples Doppelklicken ermöglicht, und die Microsoft-Monokultur, bei der der Virus auf fruchtbaren Boden fiel. Microsoft opfert bei seinen Programmen Sicherheit zu Gunsten von Bedienungskomfort. Trotzdem wäre ein derartiger Virus auch unter anderen Betriebssystemen wie etwa Linux möglich. Alle Software-Hersteller stehen letztlich vor einer Gratwanderung zwischen Bevormundung des Anwenders durch zu strenge und Gefährdung durch zu lasche Sicherheitsregeln.
Auch schärfere Gesetze würden nicht viel ändern. Erst ein unfreies Internet, in dem eine Ermittlungsbehörde jeden Schritt jedes Anwenders zurückverfolgen könnte, wäre ein sicheres Internet. Eine wichtige Schutzmaßnahme gegen unerwünschte Schädlinge aus dem Internet ist der konsequente Einsatz von ständig aktualisierter Antiviren-Software. Doch gegen ILOVEYOU hatte Software, die nach bekannten Viren fahndet, keine Chance. Bei Mail-Viren liegen zwischen der ersten Warnung und einer weltweiten Verseuchung heute nur noch Stunden - zu wenig Zeit, um den Virus zu analysieren, Antiviren-Software entsprechend zu modifizieren und zu verteilen.
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