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ZDF-Politbarometer Juli 2007
Arbeit der Großen Koalition so gut bewertet wie noch nie
Jeder zweite SPD-Anhänger will Kurt Beck als Kanzlerkandidat

Mainz (ots)

In der politischen Stimmung kann die Union deutlich
zulegen: Die CDU/CSU kommt jetzt auf 45 Prozent (plus 6) während die 
SPD auf 29 Prozent (minus 2) verliert. Die FDP erreicht 7 Prozent 
(minus 1), die Linke kommt nur noch auf 8 Prozent (minus 2) und die 
Grünen liegen unverändert bei 9 Prozent.
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen. 
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme 
danach auf 40 Prozent (plus 2). Die SPD erreichte 29 Prozent (minus 
2), die FDP erhielte 9 Prozent, die Linke 10 Prozent, die Grünen 
kämen auf 8 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen auf 4 Prozent
(alle unverändert).
Noch nie wurde die Arbeit der großen Koalition so positiv bewertet
wie jetzt: 69 Prozent der Befragten (Juni II: 61 Prozent) sagen, die 
Bundesregierung mache ihre Arbeit eher gut und nur noch 25 Prozent 
(Juni II: 32 Prozent) sagen "eher schlecht" (weiß nicht:
6 Prozent). Auch die Zufriedenheit mit der Arbeit von Bundeskanzlerin
Angela Merkel hat mit 85 Prozent einen neuen Rekordwert erreicht 
(macht ihre Arbeit eher schlecht:
12 Prozent; weiß nicht: 3 Prozent).
Nachdem die Bundesbürger die ökonomischen Aussichten schon seit 
einigen Monaten optimistischer bewerten, ist die Skepsis gegenüber 
den Parteien bei den Themen Wirtschaft und Arbeitsplätze 
zurückgegangen. Allerdings kommt dies ausschließlich der CDU/CSU 
zugute: So meinen jetzt 42 Prozent (plus 9 im Vergleich zu Juni II), 
dass am ehesten die CDU/CSU die Wirtschaft ankurbeln kann, lediglich 
13 Prozent (unverändert) bescheinigen das eher der SPD, 25 Prozent 
(minus 10) meinen, das könne keine Partei (weiß nicht: 14 Prozent). 
Wenn es um die Schaffung neuer Arbeitplätze geht, sehen
38 Prozent (plus 6) hier die CDU/CSU vorne und 17 Prozent 
(unverändert) die SPD. Keiner Partei wird hier von 23 Prozent (minus 
5) etwas zugetraut (weiß nicht: 15 Prozent). Die kleineren Parteien 
spielen bei den beiden Themenbereichen praktisch keine Rolle.
Wenig Unterstützung findet Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble 
für seine verschiedenen Vorschläge zur Terrorbekämpfung: Lediglich 33
Prozent halten diese für richtig, für 45 Prozent gehen die Vorschläge
aber alles in allem zu weit und für 6 Prozent gehen sie nicht weit 
genug (weiß nicht: 16 Prozent). In diesem Zusammenhang hat auch 
Bundespräsident Horst Köhler Stellung bezogen. Dass sich der 
Bundespräsident auch zu aktuellen politischen Fragen äußert, finden 
81 Prozent der Befragten grundsätzlich richtig, 15 Prozent sind der 
Meinung, dass er sich dabei eher zurückhalten sollte (weiß nicht: 4 
Prozent).
Die in der Vergangenheit recht stabilen Einstellungen zur 
Nutzungsdauer der Atomkraftwerke in Deutschland haben sich angesichts
der aktuellen Vorfälle etwas verändert: Jetzt lehnen 54 Prozent (März
I: 49 Prozent) eine über 2021 hinausgehende Nutzung der bestehenden 
Kernkraftwerke ab und nur noch 39 Prozent (März II:
44 Prozent) wollen diese länger nutzen als es bisher gesetzlich 
geregelt ist (weiß nicht 7 Prozent).
Dass der SPD-Vorsitzende Kurt Beck Kanzlerkandidat der SPD werden 
soll, meinen 34 Prozent aller Befragten, 48 Prozent sprechen sich 
dagegen aus (weiß nicht: 18 Prozent). Wesentlich wichtiger in diesem 
Zusammenhang sind jedoch die Meinungen der SPD-Anhänger: Dort 
plädieren 51 Prozent für Kurt Beck als Kanzlerkandidat, 40 Prozent 
sind dagegen und 9 Prozent wollen sich nicht festlegen. Auf die 
offene Nachfrage, wer sonst Kanzlerkandidat werden sollte, antworten 
24 Prozent aller SPD-Anhänger mit "weiß nicht", obwohl sie sich gegen
Beck ausgesprochen haben; 7 Prozent nennen Frank-Walter Steinmeier, 6
Prozent Peer Steinbrück, 2 Prozent Franz Müntefering und ebenfalls 2 
Prozent Sigmar Gabriel.
Von der günstigeren Beurteilung der Wirtschaftslage und dem 
positiven Image der Bundesregierung profitieren auch die meisten 
Politiker. Weiterhin angeführt wird die Liste der Top Ten von Angela 
Merkel. Sie erhält auf der +5/-5-Skala einen sehr deutlich 
verbesserten Durchschnittswert von 2,4 (Juni II: 1,8). So positiv 
wurde sie lediglich einmal Anfang 2000 bewertet. Weiter auf Platz 
zwei Außenminister Frank-Walter Steinmeier mit 1,9 (Juni II: 1,7). 
Gefolgt von Peer Steinbrück mit 1,5 (Juni II: 1,3) und Ursula von der
Leyen mit 1,3 (Juni II: 1,0). Platz fünf für Franz Müntefering mit 
0,8 (Juni II: 0,6). Je einen Platz gut machen können Kurt Beck jetzt 
mit 0,6 (Juni II: 0,4), und Guido Westerwelle mit 0,2 (Juni II: 0,0),
Als einziger schlechter bewertet als Ende Juni, Wolfgang Schäuble mit
nur noch 0,2 (Juni II: 0,5). Weiter im Minusbereich Ulla Schmidt mit 
minus 0,5 (Juni II: minus 0,6) und Edmund Stoiber mit minus 0,8 (Juni
II: minus 1,1).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 17. bis 19. Juli 2007 bei 1.174 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch realisiert. Die Befragung 
ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste 
Politbarometer gibt es am Freitag, 17. August 2007, nach dem 
"heute-journal".

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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