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Stolte: Gebührenerhöhung als Mindestausstattung im verschärften Wettbewerb dringend notwendig
ZDF-Intendant sieht nach KEF-Empfehlung weiterhin Sparzwänge zur Sicherung der Programmqualität

Mainz (ots)

Die von der Kommission zur Ermittlung des
Finanzbedarfs der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (KEF)
empfohlene Erhöhung der monatlichen Rundfunkgebühr um 3,33 Mark zum
1. Januar 2001 "ist aus Sicht des ZDF zwingend erforderlich, reicht
aber nicht aus, um den Bedarf von ARD und ZDF in vollem Umfang
abzudecken". Zu dieser Bewertung kam ZDF-Intendant Dieter Stolte am
Dienstag in Mainz nach der Veröffentlichung der KEF-Empfehlung. Als
besonders wichtig bezeichnete es der ZDF-Intendant, dass die sehr
maßvolle Anhebung der Gebühren, bei deren Berechnung der 1. Januar
2001 zugrunde gelegt wurde, auf keinen Fall verschoben werden dürfe:
"Der öffentlich-rechtliche Rundfunk braucht diese Mindestausstattung,
um in seiner Wettbewerbsfähigkeit gegenüber weltweit operierenden
Medienkonzernen nicht unwiderruflich ins Abseits zu geraten."
Die jetzt getroffene Empfehlung der Kommission für die
Gebührenperiode von 2001 bis 2004 liege deutlich unter dem
ermittelten Bedarf von ARD und ZDF, sagte Stolte. Das bedeute, "dass
das ZDF nur unter großen Sparzwängen seinem Programmauftrag
nachkommen kann". In den zurückliegenden Jahren hätten ARD und ZDF
mit viel unternehmerischer Phantasie und Entschlusskraft
außerordentliche Anstrengungen unternommen, um moderne,
kostengünstige Produktionsstrukturen aufzubauen, die zugleich die
erwartete hohe Programmqualität sicherstellen. So wurden allein
zwischen 1992 und 1998 die Personalpläne um mehr als 1500 Stellen
reduziert. Daneben haben ARD und ZDF im Zeitraum von 1997 bis 2004
Einsparungen in Höhe von 5,6 Milliarden Mark gegenüber den
ursprünglichen Planungen nachgewiesen. Dies habe die KEF ausdrücklich
anerkannt.
Die Erhöhung der derzeitigen Monatsgebühr von 28,25 Mark um 3,33
soll für vier Jahre gelten. Diese jährliche Steigerungsrate von 2,9
Prozent im Durchschnitt liege deutlich unter der Teuerung in anderen
Medienbereichen, etwa bei Zeitungen und Zeitschriften. Zu bedenken
sei gleichzeitig, dass die Kosten für Filmlizenzen in den vergangenen
vier Jahren um rund 15 Prozent jährlich gestiegen sind und
Sport-Übertragungsrechte im Durchschnitt jedes Jahr um ein Drittel
teurer wurden. Hier werde schnell deutlich, welche Herausforderungen
auf ARD und ZDF zukommen, um in den nächsten Jahren wettbewerbsfähig
zu bleiben und auch in der digitalen Zukunft dem Vergleich
standzuhalten.
Die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks über
Gebühren werde von den Zuschauern grundsätzlich akzeptiert, sagte der
ZDF-Intendant unter Bezug auf einschlägige Untersuchungen. Stolte:
"Die Rundfunkgebühr ist sozial verträglich, auch nach der Erhöhung."
Zahlreiche Fernsehhaushalte seien aus sozialen Gründen von der
Zahlungspflicht befreit. Allein dadurch verminderten sich die
Einnahmen der Rundfunkanstalten um jährlich über eine Milliarde Mark.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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