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Donnerstag, 13. Januar 2000, 21.00 Uhr
auslandsjournal
Mainz (ots)
Die schwachen Beschützer der grauen Riesen - Wildhüter kämpfen in Kenia vergeblich gegen Elfenbeinjäger
Für eine Packung Kekse als Tagesration setzen sie ihr Leben aufs Spiel: die Wildhüter im Tsavo, Kenias größtem Nationalpark. ZDF-Korrespondent Walter Heinz hat die schlecht ausgerüsteten Ranger bei ihrem gefährlichen Kampf gegen Elfenbeinjäger beobachtet. "Die Wilderer ergeben sich nie freiwillig, sie leisten immer Widerstand und schießen", berichtet ein Wildhüter.
Während die skrupellosen Wildererbanden meist mit modernen Waffen und tödlichen Giftpfeilen ausgerüstet sind, fehlt es den Wildhütern an Geländewagen, Waffen und Benzin. 40 Ranger wachen über den westlichen Teil des Nationalparks, 120 Mann ist Sollstärke. Gegen die Wilderer hat das kleine Häuflein kaum eine Chance.
Dabei schien die Wilderei im Tierparadies Kenia überwunden. Nachdem den Elefanten im Tsavo nach Jahren intensiver Wilderei schon die Ausrottung gedroht hatte, erholte sich der Bestand seit 1990 langsam. Doch mitten in diesen Aufwärtstrend stößt nun eine neue Welle der Wilderei. Schuld daran ist nach Meinung von Experten die Entscheidung der Mitgliedsländer des Internationalen Artenschutzabkommens: Sie genehmigten im Februar erstmals Ausnahmen von dem seit zehn Jahren geltenden weltweiten Handelsverbot für Elfenbein.
Der wieder entstehende Markt für Elfenbein lockt die Wilderer nun wieder in die Wildnis. Nicht nur die grauen Riesen werden zunehmend zum Opfer der bewaffneten Banden, sondern häufig auch die Ranger. Es ist ein erbitterter, aber ungleicher Kampf, der in dem kenianischen Nationalpark tobt. "Sie sind stärker als wir", weiß Richard, der Chef einer Wildhüter-Einheit, "aber wir haben die höhere Moral, wir wissen, wofür wir stehen."
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Moderation: Peter Frey
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Thomas Walde, Tel. 06131/ 70 2984/85 und Yvette Gerner, Tel. 06131/ 70 2838.
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