Gesundheitsministerin Ulla Schmidt im "ZDF-Mittagsmagazin":
Firmen müssen Mitarbeiter bei Pflege unterstützen
Mainz (ots)
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat mehr Unterstützung für Familienmitglieder gefordert, die Angehörige pflegen. Viele dieser Menschen stünden vor großen Problemen, weil sie berufstätig seien, aber gleichzeitig Hilfe organisieren müssen. "Wir möchten, dass die Familien dabei unterstützt werden, das zu organisieren und dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bis zu zehn Tage Freistellung von der Arbeit beantragen können, um professionelle Pflege zu organisieren", sagte Schmidt am Donnerstag, 30. August 2007 im "ZDF-Mittagsmagazin". Diese Tage sollten so behandelt werden wie die Freistellung für die Erkrankung von Kindern.
Der Sinn der Pflegeversicherung sei sowohl Pflegebedürftigen als auch Angehörigen zu helfen, erläuterte Schmidt. Zudem müssten Strukturen aufgebaut werden, damit sich mehr Menschen in der Pflege engagierten. "Wir sind darauf angewiesen, dass viel Pflege zu Hause stattfindet. (...) Mit dieser Reform werden wir eine ganze Menge von Rahmenbedingungen auf den Weg bringen, die es leichter machen, im Wohnviertel Beratung und Hilfe zu organisieren und in Anspruch nehmen zu können." Dabei sei die Freistellung vom Beruf "eine der Möglichkeiten, die wir denjenigen bieten wollen, die kurzfristig oder vielleicht bis zu einem halben Jahr auf Zeit angewiesen sind, die sie ihren Angehörigen widmen möchten."
Bei der Organisation von Pflege seien auch die Firmen angesprochen, neue Wege zu gehen, um ihre pflegenden Arbeitnehmer zu unterstützen, sagte Ulla Schmidt. Um Angehörige bis zu zehn Tagen für die Pflege freizustellen, müssten Tarifverträge und Firmenpolitik entsprechend abgestimmt werden. Eines dürfe man dabei nicht vergessen: "Das, was wir an Zeit für Kinder brauchen, brauchen wir im Alter wieder", sagte die Ministerin.
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