ZDF-Magazin "aspekte": Katalanischer Regierungsvize vergleicht spanische Schriftsteller in Katalonien mit Türken in Deutschland
Heftige Kontroverse in Spanien vor Eröffnung der Frankfurter
Mainz (ots)
ZDF-Magazin "aspekte": Katalanischer Regierungsvize vergleicht spanische Schriftsteller in Katalonien mit Türken in Deutschland / Heftige Kontroverse in Spanien vor Eröffnung der Frankfurter Buchmesse
Eine umstrittene Äußerung des katalanischen Vizepräsdidenten Josep-Lluis Carod-Rovira hat in Spanien Empörung ausgelöst. In einer Sendung des ZDF-Kulturmagazins "aspekte" hatte Carod-Rovira den Ausschluss spanischsprachiger Autoren im Rahmen des Programms "Katalanische Kultur" auf der Frankfurter Buchmesse gerechtfertigt. Wörtlich erklärte er: "Wäre die deutsche Kultur Gast der Buchmesse, würden auch keine deutschen Autoren eingeladen, die auf Türkisch schreiben." Zudem betonte der 55-jährige Politiker das Recht Kataloniens auf einen von Spanien unabhängigen Staat.
In spanischen Medien ist von "offenkundiger Diskriminierung" eines Teils der Bevölkerung Kataloniens die Rede. Es wird darauf hingewiesen, das Spanisch gleichberechtigt neben dem Katalanischen Amtssprache der autonomen Region im Nordosten Spaniens ist. Der Präsident der konservativen Partei Kataloniens (PPC), Daniel Sirera, forderte den katalanischen Regierungspräsidenten José Montilla auf, sich öffentlich von Carod-Rovira zu distanzieren. Ein Vergleich der spanischsprachigen Katalanen mit türkischen Zuwanderern in Deutschland sei absurd. "Es ist unzumutbar, wenn der Präsident der katalanischen Regierung zulässt, dass sein Stellvertreter das Spanische so behandelt, als sei es in Katalonien eine Fremdsprache", erklärte Sirera. Die zweitgrößte spanische Zeitung "El Mundo" hat Carod-Rovira mittlerweile zum "Verlierer der Woche" gekürt. Sein "intellektueller Rülpser" über die Spanier als Türken sei "nichts als ranzige Kretin-Folklore".
Josep-Lluis Carod-Rovira ist Präsident der katalanischen Separatistenpartei ERC und zugleich Programmverantwortlicher des katalanischen Schwerpunkts bei der Frankfurter Buchmesse. Der ZDF-Beitrag hatte sich mit den Gefahren einer Vereinnahmung der Kultur durch nationalistische Politiker im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse beschäftigt.
Mainz, 9. Oktober 2007 ZDF Pressestelle
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