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Pressemitteilung
ZDF-Magazin "Kennzeichen D" am Mittwoch, 2. Februar 2000, 22.45 Uhr
Österreichische Rechtsextremisten in Bayern aktiv

Mainz (ots)

Nach Recherchen des ZDF-Magazins "Kennzeichen D"
integriert die rechtsextreme NPD österreichische Neonazis in die
Partei. Franz Gruber vom Landesamt für Verfassungsschutz Bayern
belegt diese neue Entwicklung erstmals mit Zahlen: "Es gibt Hinweise,
dass zirka 15 bis 20 österreichische Staatsbürger bei der NPD
Mitglied sind. Sie werden betreut vom NPD-Landesverband Bayern."
Darüber hinaus habe die NPD bei der Raiffeisenbank in Braunau eigens
ein Konto für ihre Anhänger in Österreich eröffnet.
Für Max Schleifer vom österreichischen Bundesinnenministerium
bietet die NPD für österreichische Rechtsextremisten eine Plattform,
die Umtriebe der in Österreich gesetzlich verbotenen Organisationen
fortzusetzen: "Das, was sie in Österreich auf Grund des
Verbotsgesetzes nicht tun dürfen, das tun sie in Deutschland. Dort
haben sie die Möglichkeit dazu, und sie agieren von Deutschland nach
Österreich."
In einem dem Magazin vorliegenden Schreiben begründet die NPD ihr
Engagement in Österreich in typisch rechtsextremistischer Diktion:
"Es kann keinen Zweifel darüber geben, dass Deutschland weder an der
Oder noch am Brenner endet."
Im Interview mit "Kennzeichen D" bestätigt der bayerische
Verfassungsschutz des weiteren rechtsextremistische Schulungen in der
NPD durch österreichische Neonazis. So sei der Österreicher Andreas
Thierry "in 21 Orts- und Kreisverbänden" tätig gewesen und habe dort
"der NPD Ideologiemerkmale vorgetragen, die eindeutig
verfassungsfeindlichen Charakter haben." "Kennzeichen D" belegt
darüber hinaus, dass auch Rechtsextremisten von in Österreich
verbotenen Gruppen bei der NPD als Redner auftreten und auf
Parteikongressen wichtige Funktionen eingenommen haben.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

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