Kölner Psychologe fordert im "ZDF-Mittagsmagazin" Krisenteams für Schulen
Mainz (ots)
Der Psychologe Jürgen Zimmermann-Höreth geht nicht davon aus, dass sich die Zahl auffälliger Schüler häuft. Das erklärte er am Montag, 19. November 2007 in einem Gespräch im "ZDF-Mittagsmagazin" über den verhinderten Amoklauf an einer Kölner Schule. "Es gibt sicher eine Zahl problematischer Schüler in der Schule. Aber es ist nicht jeder, der einen schwarzen Kittel trägt oder exzessiv Videospiele spielt, ein potenzieller Amokläufer", sagte der Experte von der Familienberatungsstelle und dem Schulpsychologischen Dienst der Stadt Köln im "ZDF-Mittagsmagazin".
Um Gefahren abzuwehren, forderte Zimmermann-Höreth eine Gefahrenanalyse: "Die Schule muss in der Lage sein, Gefahrensignale frühzeitig zu erkennen und zu bündeln. Daher wäre mein Vorschlag, an Schulen eine Art Krisenteam einzurichten von drei oder vier engagierten Lehrern." Diese sollten Informationen sammeln, etwa über Gewalttätigkeit auf dem Schulhof, bestimmte SMS, Internetseiten, Kleidung, Waffenbesitz oder sonstige Auffälligkeiten und Gefahreneinschätzung betreiben. "Wenn man das wirklich frühzeitig schafft, dann ist ähnlich wie hier eine gravierende Eskalation zu vermeiden", meinte Zimmermann-Höreth.
Die Hilfestellung des schulpsychologischen Dienstes in Köln und die der Seelsorger vor Ort für Schüler, Lehrer und Eltern werde weiter angeboten, sagte Zimmermann-Höreth. Das sei notwendig, "um so möglichst bald zu einem Alltag zurückzukehren, ohne die Ereignisse herunterzuspielen oder gar zu vergessen. Wichtig ist vor allem, dass mit allen darüber gesprochen wird", sagte Zimmermann-Höreth im "ZDF-Mittagsmagazin".
Mainz, 19. November 2007 ZDF Pressestelle
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