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Donnerstag, 17. Januar 2008, 22.15 Uhr
Maybrit Illner

Mainz (ots)

Donnerstag, 17. Januar 2008, 22.15 Uhr
Maybrit Illner
Thema:
"Poltern, pöbeln, provozieren: Wie platt darf Wahlkampf sein?"
Die Gäste u.a.:
Michael Naumann (SPD), Spitzenkandidat der Hamburger SPD für die 
Bürgerschaftswahl am 24. Februar
Volker Bouffier (CDU), Innenminister Hessen
Oswald Metzger, zurzeit parteilos, von April 2006 bis November 2007 
finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag Baden-Württemberg
Claus Strunz, Chefredakteur "Bild am Sonntag" und Moderator
Wahlkampf brutalstmöglich. Nicht nur in Hessen fliegen zu den 
Themen Jugendkriminalität und Mindestlohn die populistischen Fetzen, 
auch in Berlin beharken sich die Partner der Großen Koalition bis zur
Schmerzgrenze. Wie wollen die hinterher wieder miteinander regieren, 
fragen sich viele in der Hauptstadt. Die Kanzlerin gibt sich gelassen
und steht als CDU-Parteichefin hinter ihrem Koch: "Es kann in 
Wahlkämpfen keine Tabuthemen geben." Stimmt. Aber muss es immer 
derart in die Vollen gehen?
Der Streit um den Umgang mit Jugendgewalt und um den Mindestlohn 
zeigt eine hohe "populistische Qualität". Poltern, pöbeln, 
provozieren: Da ist vom "Hetzer" die Rede oder auch vom 
"brutalstmöglichen Populismus". Wie platt darf Wahlkampf sein, wenn 
er die Demokratie- und Parteienverdrossenheit nicht noch steigern 
soll? Ist der Wahlkampf von Roland Koch, der das Thema 
Jugendkriminalität eng mit ausländischen Jugendlichen in Verbindung 
bringt, gefährlich für die Integrationsbemühungen in unserer 
Gesellschaft? Und was ist von den Unterschriftenlisten der hessischen
SPD zu halten, die den Landtagswahlkampf zu einer Volksbewegung für 
den Mindestlohn hochstilisieren wollen? Auch Populismus? Wird diese 
Strategie künftig noch mehr Nachahmer finden? Denn die Taktik im 
Wahlkampf blühende Landschaften zu versprechen, statt den Bürgern 
reinen Wein einzuschenken, scheint immer wieder zum Erfolg zu führen.
Fordern kann man als Politiker ja viel - gerade im Wahlkampf. Es 
scheint so, als setzten die Politiker aller Parteien ganz offensiv 
auf das Kurzzeitgedächtnis der Wähler ganz nach dem Motto: Wen 
kümmert mein Geschwätz von gestern? Wollen wir also belogen werden? 
Oder denkt sich ein großer Teil der potentiellen Wähler längst à la 
Peter Struck: "Die können uns mal!"? Diese und andere Fragen 
diskutiert Maybrit Illner am Donnerstag mit ihren Gästen.
Mainz, 16. Januar 2008
ZDF Pressestelle
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