Menschenaffen in Gefahr: ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" über neue Krankheitserreger bei Schimpansen und Gorillas
Mainz (ots)
Gleich zwei Arten von Menschenaffen sind massiv durch Infektionskrankheiten bedroht, von denen manche - so die neuesten Erkenntnisse deutscher Forscher - vermutlich menschlichen Ursprungs sind: Das ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" berichtet am Mittwoch, 6. Februar 2008, 22.15 Uhr über Gefahren, die die ohnehin bedrohten Menschenaffen noch näher an den Rand des Aussterbens treiben. In der Sendung "Menschenaffen in Gefahr" stellt Moderator Karsten Schwanke den Zuschauern Biologen und Wildhüter vor, die unter Hochdruck gegen die Ausrottung unserer nächsten Verwandten vorgehen und präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse.
Kann in harmlosen Krankheiten des Menschen wie Husten oder einer Erkältung eine tödliche Gefahr für Schimpansen stecken? Ist eine solche Ansteckung möglicherweise Ursache für den Tod der Tiere? Das würde für Naturschützer neue Fragen aufwerfen: Stellen Öko-Tourismus und Beobachtungsstationen am Ende ein Risiko dar?
Die Schutzgebiete für Menschenaffen verhindern illegale Wilderei, andererseits kommen mit den Menschen auch neue Krankheiten in die Region. Die Übertragung von Bakterien und Parasiten ist schon länger bekannt. Doch jetzt hat eine Forschergruppe des Robert Koch-Instituts Berlin und des Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig den Nachweis erbracht, dass auch Viren auf diese Weise übertragen werden können.
Ebola, die vielleicht schrecklichste Seuche Afrikas, macht auch vor Gorillas nicht halt und rafft sie scharenweise hin. Wo Ebola zuschlägt, sterben binnen Monaten ganze Populationen aus, die Bestände sind nach Schätzungen schon um 60 Prozent dezimiert. Dabei haben Epidemiologen bereits eine Idee für die Rettung der Riesenaffen: Schluckimpfung. Peter Walsh vom Leipziger Max Planck-Institut führte schon erfolgreiche Tests im Zoo durch, zusammen mit Dessauer Impfstoff-Entwicklern. Doch solange im Krisengebiet Kongo marodierende Guerillas herrschen, die selbst die hoch bewaffneten Ranger-Trupps der Regierung vertreiben und auf geheimen, illegalen Wegen für viel Geld Jäger und Besuchergruppen unkontrolliert zu den Affen schleusen, stehen die Chancen zur Rettung der schwarzen Riesen schlecht.
Nicht nur die menschengemachten Krankheitserreger setzen den Schimpansen und Gorillas zu: Die ständige Nachfrage nach Edelholz aus Afrika heizt das Affenschlachten an, denn mit den neuen Forststraßen dringen die Affenjäger immer weiter in den Urwald vor - bis in die letzten Rückzugsgebiete der Tiere. Doch noch lukrativer als Affenfleisch ist der Abbau von Coltan, einem seltenen und begehrten Erz, das für die Herstellung von Handys und PCs eingesetzt wird. Die Erzvorkommen liegen auch in einem Nationalpark - einem der wichtigsten Rückzugsgebiete der Berggorillas.
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