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"ZDF-Mittagsmagazin" am Freitag, 15. Februar 2008
Steuerrechtler Thesing: Kontrolle von Geldanlagen im Ausland schwierig

Mainz (ots)

Für den Steuerrechtler Ralf Thesing ist eine Anlage
in Liechtenstein eindeutig darauf angelegt, Gelder am Fiskus 
vorbeizuschleusen. "Eigentlich ist es nicht der Weg, um Steuern zu 
sparen, sondern man muss schon sagen, es geht dann darum, Steuern zu 
hinterziehen", sagte der Fachanwalt für Steuerrecht beim Bund der 
Steuerzahler im "ZDF-Mittagsmagazin" am 15. Februar 2008. "Letztlich 
werden Gelder ins Ausland transferiert, um die Erträge nicht 
versteuern zu müssen. Das ist der Beweggrund."
Die jetzt in die Kritik geratene LGT-Bank in Liechtenstein sei 
bisher beim Bund der Steuerzahler noch nicht ins Visier geraten. 
"Natürlich ist das Land Liechtenstein immer wieder Gegenstand solcher
Berichte." Denn es sei klar, dass diese Länder, die sich dann auch 
bei den Ermittlungen sperrten, bevorzugt gewählt würden, erläuterte 
Thesing.
Grundsätzlich könne jeder mit seinem Geld dorthin gehen, wo er am 
meisten Ertrag erziele und wo er meine, er sei am besten aufgehoben. 
"Im Prinzip haben wir ja die Geldverkehrsfreiheit", betonte Thesing. 
"Die Problematik besteht letztlich in der Kontrolle. Normalerweise 
sollte jeder steuerehrlich sein und seine Erträge auch im Rahmen der 
Steuererklärung angeben. Wenn das nicht getan wird, stellt sich immer
die Frage nach der Kontrolle. Und die ist für den deutschen Fiskus im
Ausland naturgemäß sehr schwierig."
Ob die Betroffenen sich selbst anzeigen sollten, käme auf den 
Einzelfall an. "Die Selbstanzeige ist sicherlich ein Mittel, um 
Straffreiheit oder, sofern die Tat schon entdeckt ist, zumindest eine
Strafmilderung zu bekommen", erklärte Thesing. Die Betroffenen 
wüssten ja, ob sie bei der Bank in ähnlichen Modellen investiert 
hätten. "Und bei denen ist es sicherlich auch angezeigt, dass man 
sich mit einem Berater zusammensetzt und das weitere Vorgehen 
bespricht - insbesondere eben, ob man bestimmte Dinge offenbart."

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