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ZDF-Politbarometer Februar II 2008
Kurt Beck verliert massiv an Zustimmung
CDU/CSU gibt nach, FDP legt zu

Mainz (ots)

Nach der Hamburg-Wahl und der Diskussion um ein
schwarz-grünes Bündnis gibt es deutliche Veränderung in der 
politischen Stimmung vor allem innerhalb des bürgerlichen Lagers: 
Jetzt kommt die CDU/CSU nur noch auf 40 Prozent (minus 3), die SPD 
erreicht 30 Prozent (minus 1), die FDP kommt auf 9 Prozent (plus 2), 
die Linke legt auf 10 Prozent (plus 1) zu und die Grünen kommen auf 8
Prozent (unverändert).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen. 
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme 
danach nur noch auf 40 Prozent (minus 1). Die SPD erreichte 30 
Prozent (unverändert), die FDP erhielte 8 Prozent (plus 1), die Linke
11 Prozent (plus 1), die Grünen 7 Prozent (unverändert) und die 
sonstigen Parteien zusammen 4 Prozent (minus 1).
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker 
fallen die Urteile der Bürger jetzt fast durchweg etwas negativer aus
als Anfang des Monats. Besonders deutliche Imageverluste muss Kurt 
Beck hinnehmen: Weiter auf Platz eins liegt Bundeskanzlerin Angela 
Merkel. Sie erhält auf der +5/-5-Skala einen unveränderten 
Durchschnittswert von 1,9. Danach folgt Außenminister Frank-Walter 
Steinmeier mit 1,5 (Feb. I: 1,8). Jetzt wieder auf Platz drei mit 
unveränderten 1,3 ist Peer Steinbrück. Franz Müntefering kommt auf 
1,2 (Feb I.: 1,3) vor Ursula von der Leyen mit 0,9 (Feb. I: 1,1) und 
Günther Beckstein mit 0,5 (Feb. I: 0,8). Wolfgang Schäuble erreicht 
0,1 (Feb. I: 0,3) vor Guido Westerwelle mit 0,0 (Feb. I: 0,2) und 
Kurt Beck mit deutlich schlechteren minus 0,1 (Feb. I: 0,7). 
Schlusslicht bleibt Roland Koch mit minus 0,9 (Feb. I: minus 0,7).
Hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit der Linken wurde dem 
SPD-Vorsitzenden Kurt Beck Wortbruch vorgeworfen. 43 Prozent aller 
Befragten halten diesen Vorwurf für berechtigt und 14 Prozent halten 
ihn für nicht berechtigt. Allerdings trauen sich dabei 43 Prozent 
kein Urteil zu - besonders viele unter denjenigen, die sich nur wenig
oder gar nicht für Politik interessieren.
Dass Kurt Beck Kanzlerkandidat der SPD werden sollte, meinen jetzt
nur noch 27 Prozent aller Befragten, 60 Prozent wollen das nicht 
(weiß nicht: 13 Prozent). Im November 2007 hatten sich noch 40 
Prozent aller Befragten für Beck als Kanzlerkandidaten ausgesprochen 
und nur 45 Prozent hatten ihn abgelehnt (weiß nicht 15 Prozent). Auch
unter den SPD-Anhängern findet sich inzwischen keine Mehrheit mehr 
für Kurt Beck. Hier sind jetzt 37 Prozent für ihn als nächsten 
Kanzlerkandidaten und 54 Prozent gegen ihn (weiß nicht: 8 Prozent). 
Im November hatte ihn noch eine Mehrheit von 55 Prozent unterstützt 
und nur 34 Prozent waren gegen Beck als Kanzlerkandidaten (weiß 
nicht: 11 Prozent). Allerdings können die allermeisten, die gegen 
Beck sind, keine andere Person benennen, die an seiner Stelle 
Kanzlerkandidat werden sollte. Das gilt sowohl für die Gesamtheit 
aller Befragten als auch für die SPD-Anhänger.
Dass die SPD nach der nächsten Bundestagswahl mit den Linken 
zusammen die Bundesregierung bilden wird, wenn sie dazu die 
Möglichkeit hat, glauben inzwischen 50 Prozent und 40 Prozent glauben
das nicht (10 Prozent weiß nicht). Im November 2007 glaubten an ein 
solches Verhalten der SPD nur 36 Prozent und 54 Prozent gingen davon 
aus, dass das die SPD nicht machen würde (weiß nicht: 10 Prozent). 
Allerdings wird eine mögliche Koalition aus SPD, Grünen und Linken 
von allen zur Debatte stehenden Koalitionsmodellen am deutlichsten 
abgelehnt. Eine solche Koalition fänden 66 Prozent schlecht und nur 
19 Prozent gut, 12 Prozent wäre das egal. Auch bei den SPD-Anhängern 
wird das relativ ähnlich gesehen (gut: 29 Prozent, schlecht: 60 
Prozent, egal: 11 Prozent).
Nicht ganz so deutlich abgelehnt wird eine mögliche Koalition aus 
CDU/CSU und Grünen für den Bund: Diese hielten 43 Prozent für 
schlecht, 23 Prozent wäre sie egal und 30 Prozent fänden sie gut. 
Innerhalb der Unions-Anhängerschaft beurteilen dieses 
Koalitionsmodell 45 Prozent positiv und 35 Prozent negativ, egal ist 
es 16 Prozent.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 26. bis 28. Februar 2008 bei 1280 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch realisiert. Die Befragung 
ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste 
Politbarometer gibt es am Freitag, den 14. März, nach dem 
"heute-journal".
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

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Telefon: 06131 / 70 - 2120
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