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Bert Rürup im "ZDF-Mittagsmagazin": Rentenerhöhung "kein ordnungspolitisches Meisterstück"

Mainz (ots)

Für den Vorsitzenden des Sachverständigenrats der
Bundesregierung, Bert Rurüp, ist die aktuelle Rentenerhöhung 
"politökonomisch begründet." Das sagte der Wirtschaftsprofessor der 
Technischen Universität Darmstadt am Dienstag, 8. April 2008, im 
"ZDF-Mittagsmagazin". "Ein ordnungspolitisches Meisterstück war es 
bestimmt nicht."
Rentenpolitik sei immer Verteilungspolitik. "Rentenformeln sollen 
helfen, das Regieren zu erleichtern, da der jährliche Prozess der 
Rentenanpassung entpolitisiert wird. Nun hat man ihn politisiert", 
sagte Rürup. Daher würde nun von der nächsten Bundesregierung ein 
hohes Maß an "rentenpolitischer Standfestigkeit" verlangt, um die 
Beitragsziele zu erreichen.
Die Kosten für die Rentenerhöhung variieren laut Rürup - je 
nachdem, ob man nur die zweimalige Erhöhung um 0,6 Prozent oder die 
künftigen höheren Renten sowie den an die Rente angeschlossenen 
Hartz-IV-Satz mit einberechne. "Da baut sich bis 2011 eine 
Ausgabenwelle in der Größenordnung von elf bis zwölf Milliarden auf",
sagte Rurüp. Diese breche zusammen, wenn die beiden ausgefallenen 
Stufen der "Riester-Treppe" nachgeholt würden. "Die langfristigen 
Beitragsziele werden nicht in Frage gestellt, aber es ist eine 
Hypothek für die nächste Bundesregierung."
Rürup geht davon aus, "dass aus der gesetzlichen 
Rentenversicherung eine sichere dauerfinanzierbare Basissicherung 
wird". Das sei mehr als eine Grundrente, aber durchweg nicht 
ausreichend, um den gewohnten Lebensstandard zu sichern. Dazu sei es 
erforderlich, die betriebliche und private Rente auszubauen. "Denn 
nur eine mischfinanzierte Rente ist lebensstandard-sichernd und 
sicher", sagte Rürup.

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