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USA-Experte Lammert zur politischen Zukunft von Hillary Clinton
Zur Sendung des "ZDF-Mittagsmagazins" vom 4. Juni 2008

Mainz (ots)

Der USA-Experte Dr. Christian Lammert sieht trotz
der Niederlage im Vorwahlkampf weitere Aufgaben für Hillary Clinton: 
"Weg vom Fenster ist sie sicherlich noch nicht", sagte der Politologe
des Zentrums für Nordamerikastudien der Universität Frankfurt am Main
im ZDF-Mittagsmagazin am Mittwoch, 4. Juni 2008. "Das Lager von Obama
wird ihr in absehbarer Zeit ein Angebot machen mit einzusteigen. Auf 
welcher Position, das wird man sehen müssen", sagte er. In Frage käme
die Vizepräsidentschaft oder eine Aufgabe im Bereich der 
Gesundheitspolitik. Der Druck der demokratischen Partei auf Obama, 
Clinton einzubinden, werde groß sein. Denn sie sei fest in der Partei
verankert und habe in allen Abstimmungen immer nur knapp hinter und 
häufig auch vor Obama gelegen. "Ihre Unterstützung in der Bevölkerung
ist ziemlich groß und diese Stimmen müssen auch mit eingebunden 
werden."
Für Obama spreche die Stimmung in der Öffentlichkeit, der Wunsch 
nach Veränderung, sagte Lammert. Der Kandidat der Republikaner, John 
McCain, dagegen sei der erfahrenere Kandidat: "Man wird jetzt sehen, 
inwieweit die Demokraten in der Lage sind, ihr Wahlkampfteam um 
Barack Obama so aufzubauen, dass der Vorsprung, den McCain an 
Erfahrung mitbringt, durch gute Leute im Umfeld von Obama wettgemacht
werden kann".
Ein Vorteil von Obama sei die Tatsache, dass er "nie als der 
radikale Schwarze" aufgetreten sei. "Er war immer der Moderate", 
sagte Lammert. Er habe ja auch eine weiße Mutter, dadurch sei er 
allerdings "für viele Schwarze zu weiß und für manche Weiße zu 
schwarz". So habe er aber die Mitte besetzen können, sagte Lammert. 
Er gehe davon aus, dass die USA durchaus reif für einen schwarzen 
Präsidenten seien.
Für die Demokraten sei ein Nachteil des Kandidaten-Duells gewesen,
dass der Gegenkandidat McCain Zeit gehabt habe, sich vorzubereiten. 
"Und was noch viel schlimmer sein wird: Hillary Clinton hat McCain 
viele Argumente für die Auseinandersetzung geliefert." Viele 
Wahlwerbespots der Republikaner könnten jetzt mit Hilary Clintons 
Vorwürfen aufwarten, Obama sei nicht erfahren genug. Das könne 
natürlich im Wahlkampf entscheidend und nachteilig für Barack Obama 
sein, sagte Lammert im ZDF-Mittgasmagazin.

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