ZDF-Intendant Schächter zum 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag
Mainz (ots)
Erwartungsgemäß haben sich die Ministerpräsidenten bei ihrer Beratung des Entwurfs für den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag auf Eckpunkte verständigt und eine abschließende Entscheidung für Oktober angekündigt. Dies sei, so ZDF Intendant Markus Schächter, "eine Grundlage, um komplizierte Fragen noch einmal in Ruhe abzuwägen."
Schächter: "Es geht um existentielle Zukunftsfragen der deutschen Medienordnung, um den Zugang der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes zu den öffentlich-rechtlichen Inhalten, um die Qualität des publizistischen Wettbewerbs und um die Balance zwischen öffentlich-rechtlichen und kommerziellen Medien. Ich erkenne den Versuch, zwischen Brüssel und Karlsruhe eine Lösung zu finden und gleichzeitig den Grundfesten unserer demokratischen Medienordnung gerecht zu werden. Darauf deutet der Hinweis des hessischen Ministerpräsidenten Koch hin, dass der vorliegende Entwurf noch einmal einer 'juristischen Qualitätssicherung' unterzogen wird und dass Gespräche mit den Betroffenen und der EU-Kommission geführt werden."
Schächter sieht in der geplanten Begrenzung der öffentlich-rechtlichen Internetinhalte auf "sendungsbezogene Themen" und auf einen Zeitraum von sieben Tagen eine Einschränkung, die Brüssel so gar nicht verlange. Gerade bei der noch strittigen Frage, ob in den Telemedien von ZDF und ARD auch unterhaltende Angebote gemacht werden dürften, gebe es keinerlei Brüsseler Vorgaben. Schächter kritisiert in diesem Zusammenhang die Übererfüllung der Brüsseler Vorgaben durch die deutschen Bundesländer: "Dafür gibt es keinerlei Notwendigkeit. Die BBC und France Télévision zum Beispiel haben im Netz mit Erlaubnis von Brüssel deutlich größere Spielräume."
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