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Samstag, 18. März 2000
Länderspiegel
Montag, 20. März 2000
hallo Deutschland

Mainz (ots)

Samstag, 18. März 2000, 17.05 Uhr
Länderspiegel
   Moderation: Helmut Schimanski
1. Der englische Patient: Warum Bayern britisches Rindfleisch
nicht haben will
   "Wenn am 17. März im Bundesrat Bundesländer gegen die Aufhebung
des Einfuhrverbots von britischem Rindfleisch stimmen, schaden sie
letztlich den Verbrauchern." Das sagte Bundesgesundheitsministerin
Andrea Fischer (Grüne) und hat die Bundesländer davor gewarnt, das
Einfuhr-Verbot für britisches Rindfleisch nicht aufzuheben. Das hätte
eine EU-Vertragsverletzung zur Folge, die einen Millionenschaden nach
sich ziehen könnte. Der Bundesrat stimmte jedoch mit Mehrheit für die
Aufhebung des Importstopps. Sachsen hatte bereits am Donnerstag zuvor
signalisiert, es werde mit Rücksicht auf europäische Verhältnisse
doch für die Aufhebung stimmen.
2. Aus der Opposition in die Regierung? Die Lage der NRW-CDU vor
der Landtagswahl
   In einem erneuten Anlauf versucht die CDU mit ihrem
Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten Jürgen Rüttgers nach 34
Jahren in der Opposition wieder an die Regierung zu kommen. Am Abend
des 14. Mai werden die Ergebnisse der Landtagswahlen zeigen, ob die
Bemühungen erfolgreich waren. Beim CDU-Landesparteitag in Köln wird
die heiße Phase des Wahlkampfes eingeläutet.
Dazu: Ein Gespräch mit dem Landesvorsitzenden und
Spitzenkandidaten Jürgen Rüttgers live vom Parteitag in Köln
3. Ärger um Atommüll: Atomkraftwerksgemeinden wehren sich gegen
Zwischenlager
   In deutschen Atomkraftwerken fallen jährlich 450 Tonnen
abgebrannte Brennelemente an. Noch ist die endgültige Entsorgung
völlig ungeklärt. In Ahaus und Gorleben gibt es sogenannte atomare
Zwischenlager, doch um den Atommüll dort hinzubringen wären
zahlreiche Atomtransporte notwendig. Die rot-grüne Bundesregierung
will solche Transporte jedoch so gering wie möglich halten und
favorisiert deshalb die sogenannte "dezentrale Lagerung" an den
Atomkraftwerken. Für 13 Standorte deutscher Atomkraftwerke sind
bereits Anträge auf Genehmigung solcher Zwischenlager beim
zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz eingegangen. In den
betroffenen Gemeinden wachsen jedoch Ablehnung und Ärger gegenüber
weiteren atomaren Einrichtungen.
4. Unter den Straßen von Sondershausen: Industrierückstände in
Kali-Gruben entsorgt?
   100 Jahre Kaliabbau haben unter der Altstadt von Sondershausen
riesige Hohlräume - rund 30 Millionen Kubikmeter - entstehen lassen.
Jetzt drohen der 23000- Einwohner-Stadt Einbrüche dieser Hohlräume
und oberirdisch die Zerstörung von Gebäuden. Der Kalibergbau ist seit
Jahren wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt. Wenn die Schächte
unverfüllt bleiben, droht - wie gesagt - die Gefahr, dass
Sondershausen in nächster Zeit bis zu vier Metern absacken könnte.
Mit Industrierückständen, die über Tage als Sondermüll entsorgt
werden müssten, sollen jetzt die stillgelegten Gruben verfüllt
werden. Umweltschützer fürchten jedoch, dass dabei auch "heimlich und
illegal" gefährliche Abfälle entsorgt werden könnten.
5. Butterfahrten ohne Ende?! - Polen wehrt sich gegen
Billigeinkauf
   Fähr- und Ausflugsschiffe auf Ost- und Nordsee mussten - laut
EU-Verordnung - Ende Juni 1999 den Duty-Free-Handel an Bord
einstellen. "Butterfahrten" über die Ostsee aber gehen "fröhlich"
weiter - wenigstens für einige der kleinen und größeren Reeder. Sie
haben den "Ausweg" aus der EU-Verordnung gefunden. Sie steuern
polnische Häfen an. Polen gehört nämlich noch nicht zur Europäischen
Union. Also gelten für diese Form von Schiffsverkehr die
internationalen Zollbestimmungen. Danach ist der Verkauf von Alkohol
und Zigaretten und sonstigen Genussmitteln abgabenfrei. Die Polen
selbst fühlen sich bei diesen Geschäften übervorteilt.
6. Milliarden-Rechtsstreit um Erdgasförderzins: Niedersachsen
setzt auf Gewinn
   Anfang November 1999 hatte Niedersachsen vor dem
Oberverwaltungsgericht Lüneburg einen jahrelangen Rechtsstreit mit
dem Energie-Unternehmen Brigitta Erdgas und Erdöl (BEB) in zweiter
Instanz verloren. Es wurde zur Rückzahlung von 2,3 Milliarden Mark
verurteilt. Das Bundesverwaltungsgericht in Berlin ist jetzt die
letzte Chance, um die Milliardenforderungen abzuwehren. Hintergrund
des Rechtsstreits sind Erdgasförderzins-Zahlungen, die das
Unternehmen BEB in den 80er Jahren an das Land abführte. Dieser Zins
muss von denjenigen Unternehmen gezahlt werden, die Rohstoffvorkommen
ausbeuten. Die BEB zahlte zunächst auf der Basis einer Schätzung der
Erdgasmenge. Die tatsächliche Fördermenge lag deutlich darunter.
Daraufhin forderte die BEB den zu viel gezahlten Erdgasförderzins
zurück.
7. Zehn Jahre danach: Sabine Bergmann-Pohl, letztes
Staatsoberhaupt der DDR
   Gespräch mit Sabine Bergmann-Pohl, ehemalige Präsidentin der
Volkskammer und Staatsoberhaupt der DDR, zum 10. Jahrestag der ersten
freien Volkskammerwahl
8. Die "neue bremisch-niedersächsische Nähe": Wie eine
"Ideenskizze" für Unruhe sorgte
   Als vor gut einer Woche der Chef der Bremer Senatskanzlei mit
seinem als "Vision" und "Ideenskizze" bezeichneten Thesenpapier für
die Bildung einer Regionalkörperschaft Bremen-Unterweser geworben
hatte, hagelte es heftige Kritik aus Niedersachsen, denn das
bedeutete im Ansatz nichts anderes, als Bremer Finanzlasten zumindest
teilweise auf Niedersachsen zu übertragen und niedersächsische
Einnahmen für Bremen ,auf Umwegen' zu nutzen. Das hätte die beiden
SPD-geführten Länder gewiss entzweit. Schadenersatz war angesagt.
Dazu trafen sich nun die beiden ,roten' Regierungschefs, Bremens
Bürgermeister Henning Scherf und Niedersachsens Ministerpräsident
Sigmar Gabriel. Demonstrativ beschworen sie die gute Zusammenarbeit
in der Vergangenheit; von einer ,neuen Nähe' gar war die Rede.
Montag, 20. März 2000, 17.15 Uhr
hallo Deutschland
1. Prozess gegen den mutmaßlichen Kinderschänder Marc Dutroux.
Belgiens bestbewachter Häftling muss wegen seines Fluchtversuches von
vor zwei Jahren vor Gericht. Der Prozess wegen des Vorwurfs des
Kindesmissbrauchs und -mordes beginnt im kommenden Jahr.
   2. Porträt Angela Merkel. Wo sie aufwuchs, was alte Freunde über
sie wissen.
Moderation: Steffen Seibert

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