ZDF-Pressemitteilung
"WISO"-Stichprobe: Banken lassen sich Zeit bei Überweisungen
Am Montag, 27. März 2000, 19.25 Uhr im ZDF
Mainz (ots)
Deutsche Banken verrechnen Überweisungsaufträge vielfach nur im Schneckentempo und erzielen dabei tägliche Zinsgewinne in Millionenhöhe. Von 420 aufgegebenen Überweisungen wurden rund ein Drittel der Beträge erst sechs Tage oder sogar noch später dem Empfängerkonto gutgeschrieben. Und: Für die Laufzeit spielte es keine Rolle, ob die Aufträge online, per Post oder direkt am Schalter aufgegeben wurden. Dies sind die Ergebnisse einer Stichprobe der ZDF-Wirtschaftsredaktion "WISO".
Nach Berechnungen von Experten beschert jeder Tag Laufzeitverzögerung den Banken einen Zinsgewinn von rund fünfzehn Millionen Mark. Hinzu kommen Rationalisierungsgewinne durch Online-Banking: Banken können Personal sparen, weil die Kunden die notwendigen Daten selbst erfassen. Zudem profitieren die Banken bei der elektronischen Überweisung von der schnelleren Datenübertragung. Im Durchschnitt dauerte es in der "WISO"-Stichprobe drei Tage, bis eine Überweisung beim Empfänger ankam, unabhängig davon, auf welchem Wege sie in Auftrag gegeben wurde.
Die Ergebnisse im Einzelnen: Von den 420 Überweisungen wurden 17 noch am selben Tag dem Empfängerkonto gutgeschrieben. 75 Gutschriften benötigten einen Tag, 205 Überweisungen zwei Tage, 121 sechs bis sieben Tage. Zwei Überweisungen waren sogar neun beziehungsweise zehn Tage unterwegs.
Getestet wurde die Überweisungsdauer bei Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, privaten Banken sowie Postbanken. Die Geldtransfers verliefen bundesweit innerhalb derselben Bankenorganisationen wie auch zwischen nicht verbundenen Geldinstituten.
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