"Franz Josef Strauß - Eine deutsche Geschichte"
ZDF-Zweiteiler über einen Politiker aus Leidenschaft
Mainz (ots)
Er wurde geliebt oder gehasst - gleichgültig ließ er niemanden. Er war Politiker aus Leidenschaft und damit für "Feind" und "Freund" oft unberechenbar: Franz Josef Strauß. Anlässlich seines 20. Todestages sendet das ZDF ein zweiteiliges Filmporträt des Politikers und Menschen Strauß: Teil 1 "Der Aufsteiger" am Dienstag, 30. September 2008, Teil 2 "Der König von Bayern" am Dienstag, 7. Oktober 2008, jeweils um 20.15 Uhr.
Abgesehen von Herbert Wehner hat wohl kein Politiker in der alten Bundesrepublik so polarisiert. Politisch geprägt haben ihn seine Erfahrungen im Dritten Reich und im Krieg. Seine Karriere ist ohne die Jahre des Kalten Krieges kaum denkbar und sie endet abrupt am Vorabend des Mauerfalls, auf den Tag genau zwei Jahre vor dem Tag der deutschen Wiedervereinigung. Doch immer noch stellt sich die Frage: Wer war, wie dachte Franz Josef Strauß wirklich? Fragen, denen die Autoren Sebastian Dehnhardt und Manfred Oldenburg in ihrem Film nachgehen. Sie haben nicht nur enge Weggefährten und Zeitzeugen interviewt, von denen sich viele zum ersten Mal äußern, sie bieten den Zuschauern auch erstmals einen Blick auf einen Franz Josef Strauß, der zeitlebens für die Öffentlichkeit verborgen war - den Privatmann, den Ehemann, den Vater. Exklusiv durften die Autoren das private Filmarchiv der Familie nutzen.
In den Gründerjahren der Bundesrepublik steigt er schnell auf, wird Atom-, dann Verteidigungsminister unter Konrad Adenauer. Als er die Atombewaffnung für die Bundeswehr will, fordert das den Widerstand seiner politischen Gegner heraus. Mit "Spiegel"-Herausgeber Rudolf Augstein verbindet Strauß über Jahrzehnte eine Hassliebe. Immer wieder versucht das Nachrichtenmagazin, den Bayern zur Strecke zu bringen. Und Strauß macht es Augstein leicht. In keinem anderen Politikerleben vermischten sich private, finanzielle und politische Interesse so eng wie im Leben des bayerischen Patriarchen. Aber Strauß hat noch einen zweiten heimlichen Gegner, von dem er zumindest anfangs nichts ahnt: Konrad Adenauer. Die "Spiegel"-Affäre" wird Strauß zum ersten großen Verhängnis und beendet - vorerst - seinen bis dahin scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg. Er ist am Boden zerstört und zieht sich geschockt nach Bayern zurück. Seine politische Karriere scheint zu Ende.
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