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Sonntag, 19. Oktober 2008, 23.55 Uhr, Das Philosophische Quartett

Mainz (ots)

Sonntag, 19. Oktober 2008, 23.55 Uhr
Das Philosophische Quartett
mit Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski
Thema: "Russisches Roulette - Kampf um eine neue Weltordnung"
Gäste:
Karl Schlögel, Historiker und Russlandexperte
Michael Stürmer, Historiker und Publizist
Die kriegerische Auseinandersetzung in Georgien hat den Blick der 
Welt auf Putins und Medwedews Russland ebenso verändert wie Russlands
Blick auf den Westen. Das Pulverfass am Kaukasus: Russland zeigt neue
Stärke, und der Westen drängt in den ehemaligen Herrschaftsbereich 
der roten Zaren. Sind hier Zeichen einer neuen Weltordnung zu 
erkennen, gar Frontlinien eines Weltkonflikts?
Über das gefährliche Spiel um neue alte Machtbereiche sprechen 
Peter Sloterdijk und Rüdiger  Safranski im "Philosophischen Quartett"
mit zwei scharfsichtigen Kennern der russischen Verhältnisse: mit dem
Historiker und Russland-Experten Karl Schlögel  und dem Historiker, 
Publizisten und Geostrategen Michael Stürmer. Beide kennen die 
Kontrahenten Putin, Medwedew und Saakaschwili aus eigenen Gesprächen,
können die kritische Lage daher mit frischen Erkenntnissen 
beschreiben.
Weder sind sich die westlichen Mächte darüber einig, wer den Krieg
begonnen hat, Russland oder Georgiens Präsident Saakaschwili, noch 
findet man eine gemeinsame Linie, welche Bedeutung die neue 
Machtpolitik Russlands für eine europäische Sicherheitsarchitektur 
haben könnte. Durch amerikanische Muskelspiele, beispielsweise in 
Polen und Tschechien einen Raketenabwehrschild zu installieren, oder 
Pläne, Georgien in die NATO einzubeziehen, sehen sich wiederum die 
Russen provoziert. Wollten sie mit dem Einmarsch nach Georgien ihre 
Stellung als bestimmende Macht in der Kaukasus-Region behaupten? Oder
zielt die militärische Operation weiter und höher: Will sich Russland
wieder als erstrangige Weltmacht ins geopolitische Spiel bringen? Und
wenn: mit welchen Optionen?
Geostrategisches  Planen wird heute nicht mehr, wie einst, 
zwischen zwei ideologischen Blöcken ausgemacht, der Kalte Krieg ist 
vorbei. Niemand wird heute, in einer globalisierten Welt und 
angesichts der gegenwärtigen Finanzkrise, die Interessen anderer 
Machtbereiche wie China oder Indien außer acht lassen können. 
Dennoch, das russische Vorgehen gibt den westlichen Geostrategen 
Rätsel auf. Wo könnten Ansätze für eine Lösung zu finden sein? Was 
kann deutsche, was europäische, was globale Politik bewirken?

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121

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