Pressemitteilung
ZDF-Politbarometer April 2000
Angela Merkel zieht Union nach oben
Aber: Problemlösungen trauen die Deutschen eher der SPD zu
Mainz (ots)
Nach einer ersten Erholung im März verbessert sich die Union in der politischen Stimmung nun deutlich, von 33 Prozent (März) auf 39 Prozent. Die SPD sinkt von 47 Prozent (März) auf 43 Prozent. Bündnis90/Grüne unverändert 6 Prozent, FDP 5 Prozent (März 6 Prozent), PDS unverändert 4 Prozent.
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, dann spielten auch längerfristige Bindungen und taktische Überlegungen eine Rolle. Die Projektion sieht so aus: SPD 42 Prozent (-1), CDU/CSU 36 Prozent (+1), Bündnis90/ Grüne unverändert 6 Prozent, FDP unverändert 6 Prozent, PDS unverändert und andere Parteien unverändert 5 Prozent. Das hieße, Rot-Grün verfügten nach wie vor über eine Mehrheit.
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker in Deutschland liegt Angela Merkel in der Beliebtheit mit großem Abstand auf Platz 1. Helmut Kohl und Volker Rühe sind nicht mehr vertreten, Friedrich Merz ist neu und Gregor Gysi wieder vertreten.
Angela Merkel 2.4 (März 1.7) gewinnt deutlich hinzu. Auf den nächsten drei Plätzen alle unverändert: Kurt Biedenkopf 1.9, Joschka Fischer 1.6 und Gerhard Schröder 1.6. Hans Eichel 1.0 (März 1.1). Edmund Stoiber unverändert 0.9, Rudolf Scharping 0.7 (März 0.8), Wolfgang Schäuble weiter verbessert 0.6 (März 0.2), Gregor Gysi -0.9, Friedrich Merz erstmals unter den Top Ten, noch ohne Bewertung.
Nach wie vor sehen aber die Deutschen die Lösung der wichtigsten Probleme eher bei der SPD als bei der Union.
Wer schafft Arbeitsplätze? 35 Prozent SPD, 23 Prozent CDU/CSU. Wer löst die wirtschaftlichen Probleme? 36 Prozent SPD, 25 Prozent CDU/CSU. Wer sichert die Renten? 30 Prozent SPD, 24 Prozent CDU/CSU. Wer ordnet die Staatsfinanzen? 35 Prozent SPD, 26 Prozent CDU/CSU.
Eine begrenzte Arbeitserlaubnis für ausländische Fachkräfte der Computerbranche finden im April 45 Prozent gut (März 43 Prozent), nicht gut finden das 51 Prozent (März 53 Prozent).
Die CDU-Postkartenaktion in Nordrhein-Westfalen "Mehr Ausbildung statt mehr Einwanderung" finden in Deutschland 55 Prozent gut, 41 Prozent nicht gut. Aufgeschlüsselt nach den Anhängern der Parteien sieht das so aus: Gut finden die Aktion 64 Prozent der Unionsanhänger, 58 Prozent der FDP-Anhänger, 43 Prozent der SPD-Anhänger und 26 Prozent der Anhänger der Grünen. Die Postkartenaktion wird allerdings von 63 Prozent als nicht oder überhaupt nicht wichtig eingeschätzt, 34 Prozent meinen, es sei für sie ein wichtiges oder sehr wichtiges Thema. Demgegenüber finden die CDU-Finanzaffären 71 Prozent wichtig/sehr wichtig und 28 Prozent nicht so wichtig oder überhaupt nicht wichtig.
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 10. bis 13. April 2000 unter 1285 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Fehlertoleranz bei den großen Parteien 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 19. Mai 2000, nach dem "heute-journal".
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