Pressemitteilung (mit Interview)
Große Überraschung für Markus Lanz in seiner Heimat Südtirol: Wiedersehen mit seinem ehemaligen Deutsch-Lehrer
Sendung im ZDF am 14. Dezember 2008
Mainz (ots)
Diese Sendung macht ihm besonders viel Freude: Markus Lanz präsentiert seine alte Heimat Südtirol. Dort wurde der Moderator 1969 geboren. "Und dort habe ich die ersten 22 Jahre meines Lebens verbracht", erklärt der Wahl-Kölner. In "Markus Lanz daheim: Mein Advent in Südtirol" (Sendung im ZDF: Sonntag, 14. Dezember 2008, 11.00 Uhr) führt er die Zuschauer und seinen Freund, den Fernsehkoch Horst Lichter, in die traumhaft schöne, verschneite Bergwelt rund um Bozen und Meran, in die urigen Dörfer und die idyllischsten Flecken wie die Seiseralm und das Pustertal. Auch einige der beliebtesten Sängerinnen, Nicole, Rosanna Rocci und Petra Frey, folgen den beiden dorthin, ebenso die männliche musikalische Riege um Nik P., Tobey Wilson sowie Marshall & Alexander, die Gruppen Wind und beFour und andere.
In der Vorweihnachtszeit dürfen die lukullischen Genüsse Südtirols nicht zu kurz kommen. Bei Bäuerin Marianne Plungger auf dem Panider Hof bei Kastelruth wird Markus Lanz in die Geheimnisse des "Zelten"-Backens eingeführt. "Die Zelten sind das traditionelle Adventsgebäck bei uns. Diese Hefeteilchen mit Nüssen, Feigen und kandierten Früchten verlangen einen geschulten Gaumen: Als kleiner Junge waren sie nicht mein Ding, heute mag ich sie sehr", gesteht Markus Lanz und stellt sich - dank den Tipps von Horst Lichter - am Herd gar nicht schlecht an. Auch in der Backstube von Bio-Bäckermeister Richard Schwienbacher aus der Nähe von Bozen, wo das leckere Original "Breatl" (ein sehr rustikales Bauernbrot aus Roggenmehl) entsteht, hilft er gerne mit.
Auf der 1973 Meter hoch gelegenen Alm vom Schnalstal trifft Markus Lanz einen Menschen, der ihn sehr geprägt hat: den großen Südtiroler Journalisten Rudi Gamper, der in der Vergangenheit etliche Male das "ZDF-Sonntagskonzert" präsentierte. "Er ist tatsächlich ein Vorbild - in vielerlei Hinsicht", gesteht Markus Lanz.
Eine besondere Überraschung wartet auf ihn im Kloster Neustift, wo er bis 1986 das Internet besuchte: sein ehemaliger Deutsch-Lehrer Hans Stürz, der ihm ein altes Zeugnis unter die Nase reibt. Ein gutes, wie sich bald herausstellt. "Mir ist der Unterricht immer recht leicht gefallen", erinnert sich Markus Lanz und stellt sofort klar: "Aber ein Streber war ich nie." Die schulische Ausbildung unter kirchlicher Leitung betrachtet er als Glücksfall. "Die Lehrer, übrigens alles weltliche, haben nie versucht, aus uns religiöse Nachwuchskräfte zu machen", erklärt der ehemalige Internatsschüler, "wir konnten uns sehr frei entfalten." Sein herzliches Lachen auf den ehemaligen Klassenfotos, die sein Lehrer mitbringt, beweist es. Als ihn Prälat Georg Untergaßmair (er stammt auch aus Olang, dem Heimatdorf von Markus Lanz) durch die traumhaft schöne Barockkirche des Klosters führt, werden bei dem Moderator viele Kindheitserinnerungen wach. Und es sind viele auf seiner Reise in die Vergangenheit...
Das komplette Interview mit Markus Lanz: "Als Schüler war ich nicht immer ganz einfach" Welche Bedeutung hat Ihre Heimat Südtirol für Sie?
Lanz: Eine große. Dort leben meine Mutter und meine Geschwister. Dort habe ich die ersten 22 Jahre meines Lebens verbracht. Ich bin sehr oft dort, mindestens fünf Mal im Jahr. Am liebsten dann, wenn kaum Touristen da sind: im April, Ende November und im Dezember bis Heiligabend. Dann ist es in Südtirol sehr still, ganz urig, so wie es vor 100 Jahren war, und für mich besonders schön. Ich stehe oft früh morgens auf, um im allerersten Licht zu fotografieren. Vor allem an den dunklen Seen steigt dann oft der Nebel auf, und der Südtiroler Bergwald riecht harzig und intensiv.
Fahren Sie denn auch Ski?
Lanz: Ich bin auf den Brettern quasi groß geworden. Meine ersten fünf Schuljahre verliefen werktags immer nach demselben Schema: Bis mittags in die Schule, um ein Uhr Mittagessen, dann Skifahren bis zum Abendbrot um halb sechs.
Hat es Sie emotional sehr bewegt, in der alten Heimat vor der Kamera zu stehen?
Ja, durchaus. Vor allem die Dreharbeiten im Kloster waren sehr intensiv. Vor zwei Jahren war ich mit Horst Lichter schon einmal da. Im Kloster hat er mir sein Leben erzählt, daraus ist später mein Buch über ihn entstanden.
Mit dem Kloster verbinden Sie jedoch auch Kindheitserinnerungen.
Lanz: Nicht nur schöne! Wenn du mit elf Jahren von deiner Familie weg musst und plötzlich im Internat lebst, ist das nicht immer einfach. Im Nachhinein betrachtet hat mir die Zeit dort unheimlich viel gebracht. Wir wurden gefordert und gefördert, auch musikalisch. Zuhause hatten wir kein Geld für ein Klavier. Im Schülerheim haben wir Jungs eine Band gegründet. Und ich habe dort Hochdeutsch gelernt.
Umso größer war die Freude, als Sie jetzt bei den Dreharbeiten Ihren ehemaligen Deutsch-Lehrer getroffen haben...
Lanz: Ja! Hans Stürz ist längst pensioniert, macht inzwischen Führungen durchs Kloster Neustift. Zu meiner Überraschung hatte er sogar ein altes Zeugnis vor mir mitgebracht.
Hatten Sie gute Zensuren?
Lanz: Das war schon in Ordnung. Trotzdem war ich als Schüler nicht immer ganz einfach für die Lehrer. Ich habe in der Abschlussprüfung drei Stunden auf eine Eingebung seitens des Heiligen Geistes gewartet, sie kam aber nicht. Als ich nur noch eine Stunde hatte, fing ich an, Professor Stürz zu beschreiben, der draußen am Pult saß - komplett am Thema vorbei. Er hat mir dennoch eine barmherzige Note gegeben.
Das Internat untersteht dem Augustiner-Orden, ist eine kirchliche Einrichtung.
Lanz: Südtirol ist sehr von der katholischen Kirche geprägt. Aber die Lehrer im Kloster waren dennoch keine Priester, sondern weltliche Männer und Frauen und haben nie versucht, aus uns Schülern religiöse Nachwuchskräfte zu machen. Wir konnten uns sehr frei entfalten, haben viel Musik gemacht, Theater gespielt, sind damit sogar auf Tournee gegangen.
Welche Menschen, die Sie geprägt haben, konnten Sie bei den Dreharbeiten treffen?
Lanz: Rudi Gamper zum Beispiel. Der langjährige Direktor des Senders Bozen ist einer der Helden meiner Kindheit. Noch bekannter als sein Gesicht ist nur noch seine Stimme. Bis heute eine der angenehmsten Radiostimmen, die ich je gehört habe - in Südtirol kennt sie jeder. Er hat übrigens mehr als 50 Ausgaben des "Sonntagskonzerts" für das ZDF moderiert. Ich schätze ihn nicht nur beruflich, auch menschlich. Er ist tatsächlich ein Vorbild - in jederlei Hinsicht.
So wie Horst Lichter, den Sie mit auf die musikalische Reise durch Ihre Heimat nahmen?
Lanz: Er ist mir ein echter Freund geworden. Als ich mit ihm erstmals in Südtirol war, dachte ich: Dieser Rheinländer mit diesem Riesenschnäuzer passt irgendwie nicht in die Berge. Mittlerweile aber halte ich ihn für einen getarnten Südtiroler.
Das Interview führte Christian Koch
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 06131-706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/markuslanzdaheim
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