Donnerstag, 26. März 2009, 22.15 Uhr
Mybritt Illner
Thema: "Winnenden: Die Eltern fordern Konsequenzen - vergeblich?" /
Mainz (ots)
Donnerstag, 26. März 2009, 22.15 Uhr
Mybritt Illner
Thema: "Winnenden: Die Eltern fordern Konsequenzen - vergeblich?"
Die Gäste: Uwe Schünemann (CDU), Innenminister Niedersachsen Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen), Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion Jürgen Triebel, Präsident des Verbandes Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e.V. (VDB) Dagobert Lindlau, Reporter, Publizist, Waffen-Sammler und Tontauben-Schütze Alice Schwarzer, Gründerin und Herausgeberin der Frauenzeitschrift Emma, Schwarzer schreibt über Tim K.: "Die Tat eines Frauenhassers" Kilian Ricken (23) Student, im Management des esport-Vereins n!faculty
Im Interview: Sechs Familien von beim Amoklauf in Winnenden getöteten Schülerinnen haben in einem offenen Brief die Politik zu Konsequenzen aufgefordert. Maybrit Illner hat einen der Väter besucht, die diesen Brief unterzeichneten.
Am letzten Wochenende haben sechs Familien, die beim Amoklauf von Winnenden ihre Kinder verloren, einen offenen Brief an den Bundespräsidenten, die Bundeskanzlerin und den baden-württembergischen Ministerpräsidenten geschrieben: "Wir wollen, dass sich etwas ändert in dieser Gesellschaft, und wir wollen mithelfen, damit es kein zweites Winnenden mehr geben kann", heißt es in dem Schreiben, das auf der Titelseite ihrer Heimatzeitung veröffentlicht wurde.
Maybrit Illner hat einen der Väter besucht, die diesen Brief unterzeichneten. Was hat die Eltern dazu veranlasst, sich mit der Forderung nach strengeren Waffengesetzen, mehr Jugendschutz im Internet und weniger Gewalt in den Medien an die Öffentlichkeit zu wenden? Hoffen sie, dass ihre Stimme - angesichts ihres Schicksals - aufmerksamer gehört wird als ähnliche Stimmen nach früheren Amokläufen?
Die Reaktionen in Politik und Gesellschaft sind bisher verhalten. Meist werden die Positionen wiederholt, die schon immer vertreten wurden: Die Anhänger von Schieß- und Jagdsport verweisen darauf, dass ein sauberer und verantwortungsvoller Umgang mit Waffen einen hohen erzieherischen Wert habe, und sehen die Schuld bei den Computerspielen. Die "Gamer" weisen darauf hin, dass noch nie jemand mit einem Computer Amok gelaufen ist, dass Waffen dazu gehören, nicht sorgfältig verwahrte oder leichtfertig genehmigte Waffen...
Soll das alles sein? Geht es trotz des Appells der Eltern nach Winnenden einfach weiter, so wie nach den Amokläufen von Erfurt, Bad Reichenhall und Emstetten? Oder wird Ernst gemacht mit der Forderung von Bundespräsident Köhler am Wochenende bei der Trauerfeier: "Wir haben uns auch alle selbst zu prüfen, was wir in Zukunft besser machen, welche Lehren wir aus dieser Tat ziehen müssen." Wie "normal" sind Schusswaffen in unseren Wohnzimmern? Wie groß ist die Gefahr? Was spricht gegen stärkere Kontrollen bei Waffenbesitzern? Welche Rolle spielen so genannte "Baller"- oder "Killer"-Computerspiele? Was kann, was will der Staat verbieten oder reglementieren?
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