Die Macht der Mullahs
ZDF-"auslandsjournal XXL" zur Wahl im Iran
Mainz (ots)
Zwei Tage vor der Präsidentschaftswahl im Iran, am Mittwoch, 10. Juni 2009, ab 22.45 Uhr, berichtet Theo Koll, Leiter der ZDF-Hauptredaktion Außenpolitik, zusammen mit Korrespondenten und Reportern in einem "auslandsjournal XXL" über das Land, das die westliche Welt gleichzeitig fasziniert und in Atem hält. Seit 30 Jahren herrschen dort die Ayatollahs. Präsident Mahmud Ahmadinedschad sorgt mit Drohungen gegen Israel und undurchschaubaren Atomplänen für Schlagzeilen.
Wohin steuert das Land, dem der neue amerikanische Präsident gerade erst die Hand zur Annäherung hingestreckt hat und das fast zeitgleich neue Erfolge im Atomprogramm verkündet? Wie stehen die Chancen für einen Neuanfang mit den USA, gerade jetzt, da der Westen Iran als Partner in Nahost, in Afghanistan und im Irak eigentlich dringend bräuchte? Entscheiden sich die Iraner erneut für den außenpolitischen Provokateur Ahmadinedschad?
Angetreten mit dem Versprechen, die Teller der Armen aus Öleinnahmen zu füllen und die Korruption zu bekämpfen, sieht Ahmadinedschads innenpolitische Bilanz schlecht aus. Aufgrund einer chaotischen Wirtschaftspolitik geht es den Menschen heute schlechter als vor seiner Wahl. Dennoch hat er durchaus Chancen für eine zweite Amtszeit, denn die Opposition ist gespalten. Das Lager der Reformer geht gleich mit zwei Kandidaten ins Rennen: mit dem Architekten und Künstler Mir Hossein Mussavi, der während des Iran-Irak-Kriegs in den 1980er Jahren schon einmal Premierminister war, und mit Mehdi Karubi, dem ehemaligen Bürgermeister Teherans.
In einer 20-minütigen Reportage "Teheran zwischen HipHop und Kopftuch" zeigt ZDF-Korrespondent Halim Hosny, wie die Iraner wirklich leben, wovon sie träumen und wen sie im 30. Jahr der Revolution wählen. Hosny und sein Team sind unterwegs durch Teheran auf der 19 Kilometer langen Vali Asr, der längsten Einkaufsstraße der Welt, und treffen Menschen aus allen Schichten. Nirgendwo zeigen sich die Kontraste der heutigen iranischen Gesellschaft stärker.
Die Vali Asr verbindet den reichen Norden mit dem armen Süden der Stadt. Hosny trifft den Musiker Mohammad, der trotz Schwierigkeiten mit der Zensurbehörde gut leben kann und abends mit der "Jeunesse dorée" der Stadt seine Partys feiert. Er passiert Shoppingcenter und Beauty-Salons, traditionelle Restaurants und Schnellrestaurants nach amerikanischem Stil und den Mellat-Park, in dem an jedem Freitagmorgen, streng getrennt nach Geschlechtern, "Tai Chi"-Anhänger ihre Übungen machen. Wenige Straßenblocks weiter beklagt ein Immam seine zum Mittagsgebet fast leere Moschee. Die Jugend interessiert sich nicht für Religion. Doch je weiter man auf der Vali Asr nach Süden kommt, umso stärker verändert sich das Straßenbild. Im Süden Teherans wohnt die ärmere Bevölkerung, die sehr viel strenger religiös ist und traditionsbewusst. Deutlich mehr Frauen als im Norden der Stadt tragen hier den traditionellen Tschador. Die Tour endet am Bahnhof. Hier stranden viele, die aus den Dörfern in die acht Millionen Stadt kommen, um hier ihr Glück zu suchen.
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