ZDF-Programmhinweis
Mittwoch, 31. Mai 2000, 22.15 Uhr
mit mir nicht! Welsers Fälle
Mainz (ots)
Mittwoch, 31. Mai 2000, 22.15 Uhr
mit mir nicht! Welsers Fälle
Preiskampf der Mineralölkonzerne ruiniert freie Tankstellen
Andre Fox hat allein im letzten Monat mit seiner freien Tankstelle 100 000 Mark Verlust gemacht. Der Grund: Die Mineralölfirmen haben von ihm und anderen Freien Tankstellen-Besitzern höhere Abnahmepreise verlangt als sie an den Zapfsäulen der eigenen Markentankstellen berechnet werden. André Fox musste das Benzin deshalb teurer als die übermächtige Konkurrenz verkaufen. Die Konsequenz: André Fox hat viele Kunden verloren. Dabei waren es bisher vor allem die freien Tankstellen, die das Benzin in der Regel um ein paar Pfennige billiger als die Markentankstellen angeboten haben. Der ruinöse Preiskampf bedroht aber nicht nur die freien Tankstellen in ihrer Existenz, sondern schadet nicht zuletzt auch dem Endverbraucher. Inzwischen hat sich das Bundeskartellamt eingeschaltet und die großen Mineralölfirmen wegen ihrer Politik gegenüber den mittelständischen Unternehmen abgemahnt. André Fox sagt "mit mir nicht!"
Big Brother - und die Anwohner leiden Alle Welt redet über Big Brother. Aber an die leidtragenden Anwohner denkt niemand. Dabei sind die Vorwürfe von Oda Ehlerding, der Sprecherin der Hürther Bürgerinitiative, massiv: Hupkonzerte, grölende und betrunkene Zuschauer, die den Anwohnern in die Gärten pinkeln und ihre Autos beschädigen - vor allem sonntags, wenn wieder ein Bewohner des Containerdorfes ausziehen muss. Hinzu kommt der Dreck, den die Fans hinterlassen. Auch an das gleißende Scheinwerferlicht, das das Containerdorf nachts ausleuchtet, können und wollen sich die Anwohner nicht gewöhnen. Ebensowenig an den Fluglärm: Seit es nämlich in Hürth die Big Brother-Container gibt, kreisen vermehrt Hubschrauber und kleine Privatflugzeuge über dem Gelände der Fernsehstudios des niederländischen Produzenten NOB. Unmittelbar von Big Brother betroffen ist auch der Auto-Karosseriebauer Hans Kleefisch. Die Big Brother-Fans laufen nämlich bevorzugt über sein Gelände, um eine bessere Sicht auf das Container-Dorf zu erhalten. Das Dach seiner Werkstatt, auf das die neugierigen Zuschauer klettern, musste er schon reparieren lassen. Ebenso die Beulen und Kratzer, die Big Brother-Fans auf seinen Kundenautos hinterlassen haben. Er und die Anwohner bleiben mit ihrem Ärger und dem entstandenen Sachschaden allein. Denn: Die Stadt Hürth und die Produktionsfirma NOB fühlen sich nicht verantwortlich. Sie haben sich längst über die Fortsetzung von Big Brother verständigt. Die nächste Staffel soll im Herbst beginnen. Die Anwohner wurden dazu nicht gefragt. Ein Fall für Maria von Welser.
Weil Rentnerin nicht umziehen kann, kürzt Sozialamt die Sozialhilfe
Ursula Rixen aus Hennef soll umziehen. Dafür gibt ihr das Sozialamt genau einen Monat Zeit. Ansonsten droht man ihr damit, ihre Sozialhilfe um 350 Mark zu kürzen. Das entspricht dem Betrag, den die vom Sozialamt gestellte neue Wohnung günstiger ist. Ursula Rixen ist durchaus bereit, aus ihrer jetzigen Wohnung in eine kleinere umzuziehen. Aber: Die Kündigungsfrist für die Wohnung, in der sie 19 Jahre lang gewohnt hat, beträgt 12 Monate. Um nicht das Risiko eines zivilrechtlichen Verfahrens einzugehen, muss sie die Kündigungsfrist einhalten. Frau Rixen lehnt deshalb die ihr angebotene Wohnung ab, kündigt aber gleichzeitig ihrem Vermieter fristgerecht zum 28. Februar 2001. Dafür hat das Sozialamt kein Verständnis. Es macht seine Drohung war und kürzt Ursula Rixen die Sozialhilfe. Von dem ihr verbleibenden Geld kann sie nicht leben. Ein Fall für Maria von Welser.
Teure EXPO: Zugfahrer müssen drastisch drauflegen
Nur noch wenige Tage bis zur Eröffnung der EXPO. Dann erhebt die Bahn drastische Zuschläge für alle ICE-Reisenden von und nach Hannover. Die Zuschläge sollen der Lenkung der zur EXPO erwarteten Besucherströme dienen. Leidtragende dieser Regelung sind die Hannoveraner und alle Hannover-Reisenden, die Hannover unabhängig von der EXPO besuchen wollen. Ein Beispiel ist Heike Schmidt. Sie hält die EXPO-Zuschläge der Bahn für Abzockerei. Für die in Hannover wohnende Theologiestudentin wird das Studieren während der EXPO-Zeit nämlich erheblich teurer. Sie muss mindestens zweimal die Woche mit der Bahn zur Uni nach Göttingen fahren. Dank EXPO kosten sie diese Zugfahrten im Monat jetzt 100 Mark mehr. 100 Mark, die Heike Schmidt nicht einfach übrig hat. Ihre Beschwerde hat die Bahn mit einem Standard-Schreiben abgetan. Heike Schmidt sagt "mit mir nicht!". Ein Fall für Maria von Welser.
Nachgehakt: Kurden-Familie Akyüz erhält Kirchenasyl
Die Familie Akyüz kann aufatmen. Diverse evangelische und katholische Kirchengemeinden in Mainz und Wiesbaden haben sich bereit erklärt, der Familie Akyüz Asyl zu gewähren. Die kurdische Familie muss nicht länger in ständig wechselnden Verstecken leben, sondern hat inzwischen in den Räumen der Kirche der Evangelischen Studentengemeinde in Mainz Unterschlupf gefunden. Dort hat "mit mir nicht!" sie besucht. Nachdem das Innenministerium in Rheinland-Pfalz signalisiert hat, dass es das Kirchenasyl respektieren will, ist die drohende Abschiebung erst einmal abgewendet. Ein Erfolg für alle, die sich für die Familie Akyüz eingesetzt haben.
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