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"Die fruchtbare Erde - Mit den Füßen getreten"
ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" über eine hart umkämpfte Ressource

Mainz (ots)

Bevölkerungswachstum, Nahrungsknappheit,
Wüstenbildung. Schlagworte, die Bodenforscher weltweit alarmieren. 
Denn fruchtbarer Boden wird angesichts von Intensiv-Landwirtschaft, 
Klimawandel und rasch wachsenden Städten zur umkämpften Ressource. 
Jetzt strecken Staaten und Industrie weltweit die Finger aus, um sich
Anbaugebiete zu sichern.
Am Mittwoch, 26. August 2009, 22.15 Uhr setzt sich das ZDF-Magazin
"Abenteuer Wissen" mit dem brisanten Thema auseinander und Moderator 
Karsten Schwanke geht auf Reisen in einen unbekannten Mikrokosmos: 
Landwirt Josef Braun weigert sich zu pflügen, er verzichtet auf 
Kunstdünger und Unkrautvernichtung und will trotzdem die gleichen 
Erträge erwirtschaften wie seine Vorfahren. Er setzt auf das Heer 
kleiner und kleinster Lebewesen im Erdreich und ist stolz auf die 
höchste Regenwurmdichte Bayerns. Forscher der Universität Giessen und
Halle geben Bauer Braun Recht. Die im gesunden Boden lebende 
Gemeinschaft aus Pilzen, Bakterien, Insekten und Würmern, der ganze 
Mikrokosmos unter unsern Füßen, könnte die Rettung sein - wenn 
Pestizide versagen und die Rohstoffe für Kunstdünger einmal 
verbraucht sind.
Auch Moore sind einzigartige Lebensräume mit enormer 
Artenvielfalt. Nach neuesten Erkenntnissen binden sie doppelt soviel 
CO2 wie alle Wälder weltweit zusammen. Aber große Teile wurden in den
letzten Jahrhunderten trockengelegt und als Weiden oder 
Torfabbaustätten genutzt. Und dann schlägt der Nutzen ins blanke 
Gegenteil um: Das Moor gibt Treibhausgase ab! In Feldversuchen 
spannen Wissenschaftler große Hauben auf, um den Atem der Erde 
einzufangen. Ihre erschreckende Entdeckung: Sogar wiederbelebte Moore
geben klimaschädliche Gase ab, wenn sie falsch renaturiert wurden.
Durch den Klimawandel werden die dicht besiedelten Alpen immer 
unberechenbarer. In der Schweiz lösen sich in warmen Monaten immer 
wieder hausgroße Felsbrocken aus dem Berg und donnern zu Tal. Der 
Permafrost lässt spürbar nach und setzt Gesteinsmassen in Gang. Grund
für eine abenteuerliche Forschung: Geologen der Uni Zürich seilen 
sich an Bergmassiven wie dem Matterhorn vom Helikopter ab, um 
Messgeräte zu verankern und so einen Überblick über die alles 
entscheidenden Temperaturen im Berg gewinnen zu können. Ihr Ziel: 
Rechtzeitige Vorwarnung, wann und wo sich der Berg in Bewegung setzt.
Nordchina: Wo vor Jahren noch Getreide wuchs, breitet sich heute 
die Wüste aus. Täglich fällt fruchtbarer Mutterboden Wind und Wetter 
zum Opfer - nicht nur in Asien: Auch unsere Krume weht davon. In 
Europa sind 50 Prozent der Ackerflächen von Erosion bedroht. Das 
Tragische daran ist der Verlust an Nährstoffen und Mineralien. 
Forscher an der Universität Kiel untersuchen die bedrohlichen 
Vorgänge und arbeiten an unterschiedlichen Ansätzen, um dieses 
Problem in den Griff zu bekommen.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/abenteuerwissen

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