ZDF-Pressemitteilung
"Großer Phönix III" als neue Mitte
Mainz / Berlin (ots)
ZDF-Intendant Stolte und VEBA-Vorstandsvorsitzender Hartmann übergaben Bronze-Skulptur von Bernhard Heiliger im "Zollernhof" Unter den Linden der Berliner Öffentlichkeit
Die Bronze-Skulptur "Großer Phönix III" des Berliner Bildhauers Bernhard Heiliger ist neuer zentraler Anziehungspunkt im neu erstandenen "Zollernhof" Unter den Linden in Berlin-Mitte. Unter dem gewölbten Glasdach im großzügigen und öffentlich zugänglichen Innenhof bildet die Großplastik des 1995 in Berlin gestorbenen Künstlers im Ensemble mit zwei jahrhundertealten Olivenbäumen den neuen Mittelpunkt von ZDF-Hauptstadtstudio und VEBA-Hauptstadtrepräsentanz. ZDF-Intendant Dieter Stolte unterstrich bei der Übergabe des Kunstwerks am Mittwoch, 14. Juni, an die Berliner Öffentlichkeit, der gemeinsame Beitrag zur "Kunst am Bau" sei mehr als eine öffentliche Auflage, "sondern etwas, was uns auch selbst eine ganz besondere Freude gemacht hat: nämlich aus der Vielzahl der von Fachleuten beider Häuser gemachten Vorschläge ein Exponat auszuwählen, mit dem sich nicht nur VEBA und ZDF sehen lassen können, sondern mit dem wir uns auch selbst identifizieren". VEBA-Vorstandsvorsitzender Ulrich Hartmann bezeichnete den Feuervogel als Symbol für die "wechselvolle und irritierende Geschichte des Hauses, der Stadt auf der Grenze zwischen Westen und Osten und damit der Kriegs- wie der Nachkriegsgeschichte unserer Nation" und der Stadt Berlin. Die Skulptur sei "das richtige Zeichen an dieser Stelle der Stadt Berlin und an dieser Stelle unseres Unternehmens".
In einer Feierstunde würdigte Prof. Lothar Romain, Präsident der Berliner Hochschule der Künste und Vorstandsmitglied der Bernhard-Heiliger-Stiftung, das Werk und den Künstler. Romain nannte Bernhard Heiliger einen der "großen deutschen Künstler der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts, der vor der Geschichte Bestand haben wird". Die Skulptur "Phönix III" stelle den letzten Höhepunkt der Bronzezeit Heiligers dar. Als Erscheinungsform der Seele symbolisiere dieser "Phönix" in eindringlicher Weise die Kraft des Sich-selbst-Verzehrens, um sich als Form neu zu gebären. Die Heiliger-Stiftung sei froh, dass der "Phönix" nun auch einen Platz in Berlin gefunden habe und von der eindrucksvollen Kraft dieses großen Künstlers nicht nur der Stadt, sondern der Nation zeuge. Romain: "Möge die Dynamik ihrer Form und insinuierte Bereitschaft, sich für neue Lebensentwürfe selbst aufzuzehren, auch ein Stück Metapher für den Geist dieses Hauses sein, ,wach sein zwischen den Dingen, die noch im Werden sind', wie Heiliger es selbst formuliert hat."
Der Phönix stammt als Entwurf aus dem Jahr 1962, "Phönix III" aus dem Jahr 1992. Als Motiv der Nachkriegszeit in Deutschland und als Symbol des Wiederaufstehens eines zerstörten Landes gibt er in seiner 1992 überarbeiteten und von Hermann Noack neu gegossenen Ausführung auch der Wiedervereinigung Deutschlands Gestalt.
Bernhard Heiliger, 1915 in Stettin geboren, gehört zu den bedeutendsten Bildhauern der Nachkriegszeit, die den internationalen Ruf der deutschen Bildhauerkunst neu begründet haben. Er starb am 25. Oktober 1995 in Berlin und hinterließ ein vielfältiges Werk, das sich von der Figuration zur Abstraktion entwickelte. Arbeiten Heiligers sind im öffentlichen Raum zu finden unter anderem in Bonn (Kanzler-Bungalow, Villa Hammerschmidt), Paris (deutsche Botschaft), Berlin (Ernst-Reuter-Platz, Philharmonie, Reichstag, Lehniner-Platz, St. Annen-Kirche), München (Tucherpark) und Hannover (Kunstmeile). Ein Jahr nach dem Tod des Künstlers wurde am 25. Oktober 1996 die Bernhard-Heiliger-Stiftung gegründet. Stiftungssitz ist das Atelier des Künstlers in Berlin-Dahlem, in dem er seit 1949 lebte und arbeitete.
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