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ZDF

"Baby in Gefahr - Wenn das Amt die Kinder entzieht"
ZDF-Dokumentation über die Arbeit von Jugendämtern

Mainz (ots)

Die schwierige Arbeit von Jugendämtern im
Spannungsfeld zwischen Kindeswohl und Elternrecht ist Thema der 
Dokumentation "Baby in Gefahr - Wenn das Amt die Kinder entzieht", 
die das ZDF am Dienstag, 29. September 2009, 22.15 Uhr, in seiner 
Reihe "37"° ausstrahlt. Wann muss das Jugendamt eingreifen? Wann ist 
die Grenze zur Kindeswohlgefährdung überschritten? Autor Manfred 
Karremann hat zwei Fälle dokumentiert. Sein Film macht nicht nur das 
Dilemma der Jugendämter und die Situation der Eltern deutlich, 
sondern zeigt vor allem, dass immer wieder das Schicksal und die 
Zukunft der Kinder auf dem Spiel stehen.
Fast acht Monate lang hat das ZDF-Team den Weg der kleinen 
Jacqueline und ihrer Familie begleitet, die im Januar 2009 - mit vier
Monaten - auf die Intensivstation eines Berliner Krankenhauses 
eingeliefert wird. Diagnose: Schädelbrüche und Blutungen im Gehirn. 
Für die Ärzte ein Alarmsignal: Hier könnte Kindesmisshandlung die 
Ursache sein. Sie schalten Jugendamt und Polizei ein. 
Erklärungsversuche, das Baby sei aus dem Bett gefallen, überzeugen 
die Beamten nicht, denn das lässt sich überprüfen. Die Situation in 
der Familie bleibt unklar, der Täter unbekannt. Auf Empfehlung des 
Jugendamtes entzieht das Gericht den Eltern das Sorgerecht für das 
Baby und zwei weitere Kinder.
Im zweiten Fall geht es um die Entwicklung des zweijährigen 
Florian und seiner Familie, die über ein halbes Jahr hinweg 
dokumentiert wird. Florian wird nicht misshandelt, er lebt in einem 
so genannten sozialen Brennpunkt in einer Stadt am Bodensee und droht
zu verwahrlosen. Auch hier greift das Jugendamt ein.
Die Jugendämter in Deutschland sind vorsichtig geworden. Im 
vergangenen Jahr wurde mehr Eltern das Sorgerecht entzogen als 
früher. Zu oft habe man schon Kinder in eine Familie zurückgegeben, 
die dann zu Schaden oder gar zu Tode gekommen seien, berichtet ein 
Kommissar der Mordkommission Duisburg. Viele Jugendämter, ohnehin 
chronisch überlastet und für viel zu viele Problemfamilien zuständig,
wollen inzwischen kein Risiko mehr eingehen. Für die Behörden oft ein
Problem, denn die Grenze zur so genannten Kindeswohlgefährdung ist 
fließend.
"Baby in Gefahr" ist bereits der fünfte Film des Autors Manfred 
Karremann zum Thema sexueller Missbrauch und Gewalt gegen Kinder in 
der Reihe "37°".  Zuletzt ging es 2008 in "Was geschah mit Karolina?"
um den Fall eines dreijährigen Mädchens, das  auf der Toilette eines 
Krankenhauses im schwäbischen Weißenhorn schwer verletzt aufgefunden 
wird und an den Folgen der Misshandlung durch seine Eltern stirbt. In
"Außer Kontrolle - Kindesmissbrauch und Prävention" (2007) standen 
ehemalige Straftäter und ein inzwischen erwachsenes Opfer im 
Mittelpunkt und die Frage, wie Kinder effektiv geschützt werden 
können. Weitere 37°-Filme zum Thema waren 2003 "Das Mädchen und die 
Kinderschänder" und 2004 "Mitten unter uns - Es geschah am 
helllichten Tag". Der engagierte Filmemacher ist seit 2004 regelmäßig
als Referent bei der kriminalpolizeilichen Spezialausbildung des 
Bundeskriminalamtes tätig. Ein weiteres Thema von Karremann, zu dem 
er bereits mehrere Filme für das ZDF gedreht hat, ist der Tierschutz.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/babyingefahr

Pressekontakt:

ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
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