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ZDF-Pressemitteilung
"Kennzeichen D": Verschwundene Milliardenkredite an Russland auf Schweizer Konten
Am Mittwoch, 19. Juli 2000, 22.15 Uhr im ZDF

Mainz (ots)

Nach Informationen des ZDF-Magazins "Kenzeichen D"
sind westliche Hilfsgelder des Internationalen Währungsfonds IWF für
Russland zweckentfremdet worden. Der Kronzeuge der Genfer
Staatsanwaltschaft, Felipe Turover, erklärte gegenüber "Kennzeichen
D", dass ein Betrag von 4,8 Milliarden Dollar auf Schweizer
Bankkonten verschoben worden sei. Von diesen Bankkonten in der
Schweiz sei das Geld wiederum auf andere Konten in Europa und die USA
transferiert worden. Felipe Turover, ehemaliger Berater der
russischen Regierung in Schuldenfragen, war auch einer der zentralen
Zeugen in der sogenannten Mabetex-Affäre. Dabei ging es um
Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe, unter anderen an den
Finanzchef des Kreml, Pawel Borodin, gegen den die Genfer
Staatsanwaltschaft inzwischen einen internationalen Haftbefehl
ausgestellt hat.
Der Genfer Staatsanwalt Laurent Kaspert Ansermet  erklärte
gegenüber dem ZDF, dass seine Behörde derzeit wegen der 4,8
Milliarden Dollar des IWF Ermittlungen führe. Nach Informationen von
"Kennzeichen D" spielt dabei auch die Frankfurter
Ost-West-Handelsbank, Tochter der russischen Zentralbank, eine
wichtige Rolle. Die IWF-Gelder seien zunächst auf ein Konto der
Ost-West-Handelsbank in der Schweiz überwiesen und dann auf
verschiedene Konten in Europa weiter verteilt worden. Ein Teil des
Betrages sei, so Felipe Turover, an eine Firma überwiesen worden, die
der Tochter von Ex-Präsident Boris Jelzin, Tatjana Djatschenko,
gehört.
Außerdem habe es bei einem 4-Milliarden-DM-Kredit, der 1996 von
Deutschland an Russland gezahlt wurde, eine sogenannte
Kick-back-Zahlung gegeben. Ein Betrag von 900 Millionen Mark, so
Felipe Turover, sei von der Außenhandelsbank in Moskau nach
Deutschland zurückgeflossen und danach wieder an verschiedene
russische Banken überwiesen worden. 100 Millionen Mark seien an
Unternehmen in Liechtenstein, Zürich, Genf und Lugano geflossen. Auf
Anfrage erklärte die Ost-West- Handelsbank, dass sie diesen Vorgang
weder bestätigen noch dementieren könne.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an "Kennzeichen D", Telefon:
(030) 2099-1302 / -1303.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und ­2121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell

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